Für Jack Miller begann im Spätherbst 2017 ein neues Abenteuer. Nach drei Jahren mit Honda wechselte der Australier zu Pramac-Ducati und saß beim Nachsaisontest in Valencia erstmals auf der Desmosedici.
Miller kam von Anfang an gut mit der Ducati zurecht. Auch beim ersten Kräftemessen im neuen Jahr setzte sich Miller stark in Szene. Offensichtlich harmoniert der Fahrstil des MotoGP-Laufsiegers gut mit dem Charakter der Desmosedici. In Sepang fuhr Miller tiefe 1:59er-Zeiten und behauptete sich in den Top 5.
„Der größte Unterschied ist, dass ich das Gefühl habe, das Motorrad besser kontrollieren zu können als es bei der Honda der Fall war. Mit der Honda fühlte es sich ständig so an, als würde es auf Messers Schneide stehen“, schreibt Miller in seiner Kolumne für Red Bull.
„Die meiste Zeit hatte ich mit der Honda das Gefühl, nicht mehr viel Spielraum zu haben, um ein bisschen herumzuprobieren und das letzte Quäntchen herauszuholen. Doch mit diesem Motorrad habe ich alles mehr unter Kontrolle, könnte man sagen“, beschreibt der Pramac-Pilot.
„Es fühlt sich an, als hätte ich es in der Hand, wenn es darum geht, die letzten Zehntelsekunden abzufeilen. Gute Rundenzeiten kommen einfacher zustande. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich verrückte Sachen machen oder über das Limit gehen muss“, analysiert Miller und betont: „Das ist ein riesiger Vorteil.
„Die Honda war bei Richtungswechseln richtig gut, doch aus langsamen Kurven heraus stieg das Vorderrad immer in die Luft. Die Ducati scheint das besser zu managen. Ich muss meinen Fahrstil anpassen. Doch das ist eine gute Sache“, stellt Miller fest, der nur einen Einjahresvertrag unterschrieb. 2018 ist also ein wichtiges Jahr für die Karriere des Australiers.
„Es gibt keine Ausreden für dieses Jahr. Es ist mein viertes Jahr. Nichts ist neu für mich. Ich bin in einem anderen Team und fahre ein anderes Motorrad. Es laufen Ende des Jahres viele Verträge aus, auch meiner“, weiß Miller. „Verletzungsfrei zu bleiben, ist mein erstes Ziel. Zum ersten Mal mehr als 100 Punkte zu holen, ist ein weiteres Ziel für mich.“
Text von Sebastian Fränzschky
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