(Motorsport-Total.com) – Der #TermasClash zwischen Marc Marquez und Valentino Rossi beherrschte seit dem Argentinien-Rennen die Schlagzeilen.
Diskutiert wurden Themen wie Strafen, Zweikampfverhalten auf der Rennstrecke und ob die Rennleitung in den diversen Situationen – auch beim verrückten Start – richtig gehandelt hat. FIM-Präsident Vito Ippolito mahnte Marquez und Rossi zu verantwortungsbewusstem Verhalten auf und neben der Rennstrecke.
Auch in der Pressekonferenz vor dem Grand Prix der USA wurde über das Verhalten auf der Rennstrecke gesprochen. Klare Worte fand Jack Miller: „Ich möchte alle an die Situation zwischen Marco Simoncelli und Dani Pedrosa erinnern, und wie das geendet hat“, spricht der Australier die Kollision der beiden in Le Mans 2011 und später die Tragödie in Sepang an. „Wir riskieren hier alle unser Leben. Es ist sehr dumm und unreif, dass sich Fans jetzt für jeweilige Seiten entscheiden, gegeneinander kämpfen, und auch, dass Fahrer gegeneinander kämpfen. Das Leben ist kurz und wir riskieren hier unser Leben.“
„Wir haben zwei Götter“, sagt Johann Zarco. „Vale ist der erste Gott und jetzt wird Marc der andere Gott, weil er unglaubliche Dinge macht. Er hat eine Strafe erhalten und in Argentinien keine Punkte gesammelt. Das ist für ihn wahrscheinlich das Schlimmste. Aber wenn wir uns an Malaysia 2015 erinnern, als Vale Marc gekickt hat. Casey Stoner meinte damals, dass er eine schwarze Flagge erhalten sollte. Aber er hat das Rennen auf dem Podium beendet.“
„Okay, er musste in Valencia als Letzter starten, aber mit seinem Speed war klar, dass er Vierter wird.“ Der Franzose glaubt, dass nicht alle Fahrer gleich behandelt werden: „Das Argentinien-Rennen war sehr speziell. Es hängt immer von der Aktion ab. Es wird immer so sein, dass jeder Fahrer andere Strafen erhält. Man muss versuchen, auf die richtige Art zu fahren. Gleichzeitig muss man verstehen, dass es ein Kampf ist. Man muss innerhalb des Limits bleiben, aber manchmal kann etwas passieren. Das muss man kontrollieren.“
Am Freitag setzt sich die Sicherheitskommission nach den Freien Trainings zusammen. Die Fahrer werden mit den Offiziellen über die verschiedensten Situationen sprechen. Der Tenor ist eindeutig. Man muss gemeinsam eine Lösung finden. „Es ist wichtig, dass wir in der Sicherheitskommission eine Lösung finden und wissen, wo die klaren Limits sind“, hält Maverick Vinales fest. „Jeder Fahrer hat seine eigenen Ideen, seine eigenen Limits. Wir müssen uns zusammensetzen. Wichtig ist, dass wir eine Lösung finden.“
Zweikämpfe sollten nur auf der Strecke stattfinden
FIM-Präsident Ippolito mahnte Rossi und Marquez, dass sie die Streitigkeiten abseits der Rennstrecke abstellen sollen. Beide haben ihren Fans gegenüber eine Verantwortung. Die Situation darf nicht eskalieren. Das sieht auch Miller so, der deutliche Worte findet: „Wir sind hier, um Motorradrennen zu fahren und zu kämpfen. Aber das sollte sich nur auf der Strecke abspielen und nicht in den Medien. Das sollte klar sein.“
Kritische Worte richtet der Australier dennoch an die Medienvertreter: „Vor allem Journalisten kommen zu dir und versuchen, dass du etwas sagst, um es zu vermasseln. Ich verstehe, dass jeder nach einer großen Geschichte sucht. Aber oft ist das nicht die richtige Art. Wahrheiten werden verbogen und manche Leute sehen dann schlecht aus. Wir Fahrer müssen vorsichtig sein mit dem was wir sagen. Wörter können verdreht werden.“
Aber welche langfristigen Auswirkungen wird der #TermasClash haben? „Es hat meine Strategie nicht beeinflusst“, meint Andrea Dovizioso und fügt hinzu: „aber sicherlich wird es alles andere beeinflussen. Immer wenn sie gegeneinander kämpfen, gibt es eine Vergangenheit. Und das beeinflusst natürlich alles.“ Nach Sepang und Valencia 2015 schien sich die Rivalität zwischen Marquez und Rossi beruhigt zu haben. Nun brach die Auseinandersetzung erneut los.
Wie groß dieses Thema in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde, mussten alle anderen Fahrer miterleben, die fast zu Statisten verkamen. „In meinem Fall“, ärgert sich Suzuki-Pilot Alex Rins, „bin ich zum ersten Mal auf das Podium gefahren, aber es wurde mehr über diese Situation gesprochen als über meinen Podestplatz.“ Zarco erkennt trotzdem Möglichkeiten: „Die Schwierigkeiten dieser Fahrer ermöglichen uns anderen Fahrern die Chance auf den Sieg. Für uns sehe ich das positiv.“
Am Freitag diskutieren die Fahrer und Offiziellen hinter verschlossenen Türen miteinander. Dovizioso schätzt, dass viele Ideen auf den Tisch gelegt werden. „Es ist gut, dass darüber gesprochen wird“, nickt der Italiener. „Wir werden sehen, ob wir etwas finden, das besser als in Argentinien funktioniert. Es besteht immer die Möglichkeit, jede Situation besser zu machen. Wir müssen versuchen, das zu schaffen. Es ist aber schwierig, alle Situationen gut zu managen. In der Sicherheitskommission werden wir darüber sprechen. Wir werden keine perfekte Lösung finden, aber wir müssen daran arbeiten.“
Text von Gerald Dirnbeck
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