Jack Miller sieht bei der Elektronik Fortschritte, aber noch Nachholbedarf

(Motorsport-Total.com) – Seit mehr als einem Jahr arbeitet Yamaha an neuen Strategien für die Einheitselektronik von Magneti Marelli.

Unter anderem hat Technikchef Massimo „Max“ Bartolini diesen Prozess angestoßen, als er von Ducati zu Yamaha gewechselt ist.

Bei den Wintertests vor der Saison 2024 wurde damit begonnen. Aber wie Fabio Quartararo mehrfach betont hat, ist das ein langwieriger Prozess. In diesem Zusammenhang ist die Verpflichtung von Jack Miller im Pramac-Team interessant.

Als der Australier Ende 2022 von Ducati zu KTM wechselte, hat auch er neue Ideen eingebracht – vor allem im Bereich der Elektronik. Die Frage ist, ob Miller mit seiner Erfahrung auch den Yamaha-Ingenieuren helfen kann.

„Definitiv“, ist der 30-Jährige überzeugt. „Alleine schon, was den Einsatz von Traktionskontrolle und dergleichen betrifft – wie stark sie im Rennen eingreift. Das war für sie etwas völlig Neues, etwas anderes.“

„Sie können das nun analysieren und versuchen zu verstehen, wie man die Motorsteuerung besser auf den Fahrstil abstimmen kann.“ Beim Topspeed liegt Yamaha nicht mehr so weit zurück. In Argentinien fehlten nur rund vier km/h auf Ducati.

Wie Quartararo bereits festgehalten hat, ist der Motor nicht mehr das größte Problem. Aber im Bereich der Elektronikabstimmung gibt es weiterhin Nachholbedarf. „Wir liegen zurück“, bestätigt Miller. „Aber wir sind deutlich näher dran als sie es vergangenes Jahr waren.“

„Die Tools sind mittlerweile viel besser geworden. Wie gesagt, wir stimmen überein – und was die Elektronik betrifft: Magneti Marelli und Ducati haben da eine enge Verbindung zueinander, die funktioniert wahrscheinlich besser als bei jedem anderen.“

Yamaha lernt noch die Grundlagen
„Yamaha lernt derzeit im Grunde noch, wie man das Maximum aus der Software herausholen kann – auch was die Tools zur Anpassung betrifft. Aber sie arbeiten extrem hart daran. Ich denke, es ist jetzt schon zehnmal besser als im vergangenen Jahr“, findet Miller.

„Woche für Woche erhalten wir Updates und neue Software, mit der wir besser mit dem System arbeiten können – mit weniger invasivem Eingriff, dafür mit mehr einstellbaren Parametern.“ Die Ausweitung auf zwei Teams mit vier Fahrern hilft diesbezüglich auch.

So lassen sich mehr Dinge ausprobieren – und entsprechend mehr Erkenntnisse gewinnen. Das Pramac-Team bringt natürlich auch sehr viel Erfahrung von Ducati mit. Der Austausch innerhalb der gewachsenen Yamaha-Struktur läuft schon sehr gut.

„Wir teilen praktisch alles“, sagt Miller zur Zusammenarbeit. „Wir sprechen ständig miteinander, diskutieren verschiedene Änderungen, Set-ups und dergleichen. Über den Tag hinweg, wenn einer von uns etwas ausprobiert hat oder etwas verändert wurde, tauschen wir uns darüber aus.“

„Wir sprechen über die vorgenommenen Änderungen und darüber, in welche Richtung sich das Motorrad dadurch anders verhält. Es fühlt sich für mich wie ein Vier-Fahrer-Team an.“ Auf der Strecke hat sich das noch nicht in Resultaten niedergeschlagen.

Nach den ersten beiden Rennwochenenden ist Yamaha mit 13 WM-Punkten auf dem letzten Platz der Herstellerwertung. Auch in der Teamwertung belegen das Werksteam und Pramac die letzten beiden Positionen.

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Federico Faturos

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