(Motorsport-Total.com) – Anfang Oktober gab das IntactGP-Team bekannt, dass Lukas Tulovic 2024 nicht mehr Teil des Line-ups sein wird.
Den Platz des Deutschen übernimmt Senna Agius, der die Moto2-Europameisterschaft gewonnen hat. Darryn Binder wird für eine zweite Saison bleiben.
Nach einer Moto2-Saison 2019 bei Kiefer hat IntactGP Tulovic eine zweite Chance gegeben. Aber er bekommt kein zweites Jahr. „Schade“, so Tulovic bei ServusTV. „Ich hätte gehofft, noch ein weiteres Jahr zu haben, um Fortschritte zu zeigen.“
„Ich bin definitiv überzeugt, dass ich mehr Potenzial habe. Das Jahr hätte mit den ganzen Verletzungen auf gut Deutsch gesagt nicht beschissener laufen können. Ich hatte viel Stürze. Ich bin wirklich überzeugt, dass mehr möglich ist und mehr Potenzial da ist.“
„Aber ich brauche einfach mehr Zeit. Die bekomme ich leider nicht. Schade! Jetzt muss ich schauen, was der Plan B ist und was es zu fahren gibt.“ Seine Zukunft ist offen. Die Chancen auf einen Verbleib in der Weltmeisterschaft sind gering.
In Indonesien meldete sich Tulovic nach einer Verletzungspause zurück. In Indien hatte er sich bei einem Sturz das linke Schlüsselbein und einen Mittelfußknochen gebrochen. Deshalb musste er in Japan pausieren. Mandalika war für ihn eine neue Strecke, die 2019 noch nicht im Kalender war.
Im Qualifying belegte der 23-Jährige Startplatz 26. Beim Start des Rennen kam es im hinteren Teil des Feldes in Kurve 1 zu einem Unfall. Alberto Surra und Alonso Lopez stürzten. Tulovic musste ausweichen und einen weiten Bogen durch die asphaltierte Auslaufzone fahren.
Dadurch war er Letzter. „Leider begann das Rennen sehr unglücklich, weil ich zwei gestürzten Fahrern ausweichen musste“, seufzt der Deutsche. „Doch dann holte ich stark auf, bis ich in Kurve 7 einen Highsider gerade noch abfangen konnte.“
„Dieses Missgeschick hat mich viel Zeit gekostet. Danach machten sich die Auswirkungen der Verletzungspause bemerkbar. Drei Wochen ohne Motorrad und nicht optimal trainiert zu haben, machten die letzten zwei Drittel des Rennens sehr anstrengend.“
„Ich konnte nicht mehr so entspannt das Bike fahren, wie ich es eigentlich könnte. Also habe ich einfach versucht, das Rennen zu Ende zu fahren. Nächste Woche geht es in Australien weiter, wo ich hoffentlich besser in Form sein werde.“
Tulovic kam schließlich als 22. ins Ziel. „Nach der Verletzung war es nicht so einfach, wieder auf das Tempo zu kommen, mit dem ich in Indien aufgehört habe. Trotzdem haben wir uns über die Tage kontinuierlich verbessert, aber leider nicht genug“, lautet sein Indonesien-Fazit.
„Trotzdem denke ich“, meint IntactGP-Teamchef Jürgen Lingg, „dass er einen guten Job gemacht und das Beste aus dem Wochenende gemacht hat. Nach und nach kann er wieder sein volles Trainingsprogramm absolvieren und dann wird es auch wieder besser für ihn laufen.“
„Das fehlende Training hat ihn ein wenig zurückgeworfen, erst recht bei diesen Bedingungen, die körperlich unglaublich anspruchsvoll sind. Zudem hatte er am Start Pech, weil er wegen eines Sturzes vor ihm weit gehen musste.“
„Vom letzten Platz aus hat er sich gut nach vorne gearbeitet, aber irgendwann ist ihm die Luft ausgegangen. Aber das war vorhersehbar“, so Lingg. Binder sah die Zielflagge als 13. und nahm somit von Mandalika drei WM-Punkte mit.
Text von Gerald Dirnbeck
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