Als sich Valentino Rossi nach dem MotoGP-Saisonfinale in Valencia erstmals auf die Ducati schwang und in den Zeitenlisten des zweitägigen Tests weit unten zu finden war, machten sich einige Fans schon größte Sorgen. Doch im Lager des Italieners gibt man sich entspannt. Rossi litt damals noch unter den Folgen einer Schulterverletzung, außerdem war die italienienische Maschine noch nicht für ihn optimiert.
„Zwei Dinge stehen ganz oben auf der Liste: Schulter in Ordnung bringen und Daten analysieren“, fasst Rossis Technikchef Jeremy Burgess auf ‚SpeedTV.com‘ zusammen. Der erfahrene Australier geht die anstehenden Arbeiten mit größter Gelassenheit an. „Die fünf Tage in Valencia haben ihm ganz schön zugesetzt. Am Ende konnte er nur noch drei bis vier Runden am Stück fahren, mehr war nicht drin.“
Noch in diesem Monat soll es voran gehen. Bei einem Treffen mit Ducati-Tecnikchef Filippo Preziosi wollen Rossi und Burgess die Weichen für die weitere Entwocklung stellen. „Wir werden uns die Daten anschauen und horchen, was Valentino meint“, sagt der Australier, der gleichzeitig eine Abkehr vom bisherigen „Stoner-Weg“ verspricht. „Wir wollen das Bike für alle Fahrer besser machen. Valentino ist der richtige Mann dafür.“
„Die Ducati ist anstrengender zu fahren als die japanischen Bikes. Das Umlegen der Maschine ist eine der Baustellen, an der wir arbeiten müssen“, sagt Burgess, der solche Erkenntnisse vor dem Beginn der Tests nicht erwartet hatte. „Valentino meint, dass der Grip am Heck super ist und der Motor erstklassig. Natürlich wären wir gern weiter vorne im Testklassement gewesen – jeder will immer ganz vorne sein. Aber für Valentino ging es darum, das Bike zu fahren und zu verstehen. Er wollte nicht alles geben.“
Im italienischen Werksteam zeigte man sich nach den ersten zwei Rossi-Tagen vom fundierten Feedback des prominenten Neuzugangs begeistert. „Filippo ist noch an Casey gewöhnt“, lacht Burgess. „Valentino weiß, was er kann und er weiß, was er will. Ihm ist klar, dass mein seine Aussagen in aller Ruhe vortragen muss. Lauthals schreien bringt nichts. Jetzt haben wir zwei Tage hinter uns, es kommen noch weitere Tests. Wir werden für Katar bereit sein.“
Text von Roman Wittemeier
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