Alex Lowes - © Yamaha

© Yamaha – Alex Lowes war einen Tick
schneller als Weltmeister Jonathan Rea

(Motorsport-Total.com) – Die Winterpause in der Superbike-WM ging heute zu Ende.

Auf der frisch asphaltierten Piste in Jerez trafen sich die WSBK-Spitzenteams, um Erfahrungen für die bevorstehende Saison zu sammeln. Mit Ausnahme vom neu gegründeten Honda-Werksteam waren alle Topteams vor Ort.

Auch BMW nutzte die Chance, um die neue S1000RR weiterzuentwickeln. Auf offizielle Rundenzeiten warteten die Fans von Markus Reiterberger und Tom Sykes aber vergeblich.

Weltmeister Jonathan Rea ist auch 2019 der Mann, den alle jagen. Im November schloss er die Nachsaisontests in Jerez mit einer 1:38.713er-Runde ab und fuhr somit auf MotoGP-Niveau. Beim Trainingsauftakt am Mittwoch hielt sich der viermaligen Weltmeister zu Beginn zurück. Die schlechten Gripverhältnisse sorgten dafür, dass die Zeiten am Vormittag etwa fünf Sekunden langsamer waren als im November. Rea nahm die Arbeit mit Verzögerung auf, als die Zeiten besser wurden.

Schlussendlich musste sich Rea mit Platz zwei zufriedengeben. Lediglich 0,008 Sekunden fehlten zur Tagesbestzeit. Yamaha-Pilot Alex Lowes war minimal schneller und besserte sein Selbstbewusstsein mit der Bestzeit auf. Lowes war mit 77 Runden einer der fleißigsten Fahrer. Spannende Neuerungen sah man an der Yamaha R1 aber nicht. Im vierten Jahr des R1-Projekts geht es um den Feinschliff.

Hinter Lowes un Rea klaffte eine Lücke von mehr als vier Zehntelsekunden. WSBK-Rückkehrer Leon Haslam (Kawasaki) schob sich beim finalen Angriff auf die dritte Position und deutete an, dass 2019 mit ihm zu rechnen ist. Der BSB-Champion war 0,435 Sekunden langsamer als Lowes. Toprak Razgatlioglu (Puccetti-Kawasaki) bestätigte die starke Form der Kawasaki-Piloten und fuhr in die Top 4.

Kawasaki und Yamaha gaben am Mittwoch klar den Ton an. In den Top 7 fanden sich drei Kawasaki- und alle vier Yamaha-Piloten wieder. Michael van de Mark wurde vor dem GRT-Duo Marco Melandri und Sandro Cortese Fünfter. Mit einer 1:41.203er-Runde war Cortese sogar schneller als MotoGP-Testpilot Stefan Bradl, der sich mit den Superbike-Piloten die Strecke teilte. Bradl drehte mit seiner Honda RC213V am Mittwoch 51 Runden und verlor knapp eine Sekunde auf Lowes‘ Bestzeit. Die Zeiten lassen vermuten, dass Bradl nicht auf Zeitenjagd war und stattdessen für HRC Tests absolvierte.

Am Mittwoch traf die neue BMW S1000RR erstmals auf die Maschinen der Konkurrenz. Der Test in Jerez war die erste Chance für Markus Reiterberger und Tom Sykes, um sich mit den WSBK-Gegnern zu messen. Wie konkurrenzfähig die beiden BMW-Piloten waren, lässt sich momentan aber nicht abschätzen, denn Reiterberger und Sykes tauchten in der Zeitenliste nicht auf. Verzichtete BMW bewusst auf die Verwendung von Transpondern, um den Fahrern und Ingenieuren den Druck zu nehmen?

Im Lager von Ducati versuchten Chaz Davies und Alvaro Bautista erneut, die neue V4-Maschine besser kennenzulernen. Davies kam bis auf 0,933 Sekunden an die Bestzeit heran, Bautista lag eine weitere halbe Sekunde zurück. Erstmals saß Go-Eleven-Ducati-Pilot Eugene Laverty auf seiner Ducati für die bevorstehende Saison. Beim Kennenlernen mit der Panigale V4R war Lavertys Rückstand mit knapp drei Sekunden nicht besonders aussagekräftig.

Für Barni-Pilot Michael Ruben Rinaldi ist der Jerez-Test der dritte Test mit dem neuen Ducati-Superbike. Im Vergleich zu den November-Tests in Aragon und Jerez sah man bei Barni eine überraschende Änderung: Das private Ducati-Team wechselte über den Winter von Öhlins zu Showa. Bereits in der Vergangenheit experimentierte das Team von Marco Barnabo mit Alternativen zu Branchenprimus Öhlins. So kamen bereits Federelemente von Mupo an der V2-Panigale zum Einsatz, bevor man zu Öhlins zurückkehrte.

Für Jordi Torres war der Testauftakt in Jerez die erste Gelegenheit, seine neue Kawasaki Zx-10RR zu testen. Der ehemalige MV-Agusta-Pilot fuhr 82 Runden und war der fleißigste Fahrer des Tages. WSBK-Rookie Alessandro Delbianco (Althea-Honda) rundete die Zeitenliste am Mittwoch ab und lag knapp fünf Sekunden zurück.

Die Testzeiten aus Jerez (Mittwoch):
1. Alex Lowes (Yamaha) – 1:40.442 Minuten
2. Jonathan Rea (Kawasaki) +0,008 Sekunden
3. Leon Haslam (Kawasaki) +0,443
4. Toprak Razgatlioglu (Puccetti-Kawasaki) +0,559
5. Michael van der Mark (Yamaha) +0,605
6. Marco Melandri (GRT-Yamaha) +0,677
7. Sandro Cortese (GRT-Yamaha) +0,761
8. Chaz Davies (Ducati) +0,933
9. Alvaro Bautista (Ducati) +1,415
10. Jordi Torres (Pedercini-Kawasaki) +1,873
11. Leandro Mercado (Orelac-Kawasaki) +2,444
12. Eugene Laverty (Go-Eleven-Ducati) +2,934
13. Michael Ruben Rinaldi (Barni-Ducati) +3,531
14. Alessandro Delbianco (Althea-Honda) +4,995

Text von Sebastian Fränzschky

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