(Motorsport-Total.com) – Yamaha-Werkspilot Maverick Vinales hat den Jerez-Test mit einer dominanten Bestzeit begonnen.
Der Spanier fuhr am Montag in 1:37.131 Minuten die mit Abstand schnellste Zeit des Tages.
Markenkollege Fabio Quartararo hatte als Zweiter bereits 0,754 Sekunden Rückstand. Franco Morbidelli erhielt wie Petronas-Teamkollege Quartararo den neuen Motor und wurde Fünfter. Valentino Rossi hingegen tauchte nur auf Position 14 auf.
Rossis Fazit fällt durchwachsen aus: „Es ist der Motor, den wir bereits in Valencia testeten. Yamaha arbeitet intensiv am Motor, aber es ist nicht einfach. Wir benötigen Zeit. Der Unterschied ist ziemlich groß. Wir machten bereits Fortschritte, aber Jerez und Valencia sind nicht die perfekten Strecken, um den Topspeed richtig festzustellen.“
„Es ist nicht so schwierig, einen Motor zu bauen, der stärker ist. Die Herausforderung ist, einen viel Leistung und eine gute Motorcharakteristik hinzubekommen. Daran arbeiten wir mit Yamaha sehr intensiv. Wir müssen den Topspeed verbessern, aber auch die Leistungsabgabe“, erklärt Rossi und fass zusammen: „Ich spüre bereits Fortschritte, aber es ist nicht ausreichend.“
Typischer Yamaha-Charakter bleibt auch mit dem 2020er-Motor erhalten
Teamkollege Vinales war am Montag 1,628 Sekunden schneller als Rossi. „Ich fuhr sehr viele Runden mit dem neuen Motor“, berichtet der Spitzenreiter. „Der 2020er-Motor wird dem Motor sehr ähnlich sein, den wir hier testen. Deshalb muss ich mich damit vertraut machen. Sicher werde ich Vergleichstests absolvieren. Es ist hier weniger eindeutig als in Valencia, aber sehr positiv.“
„Ich probierte die Carbon-Schwinge zwei oder drei Mal. Für mich war sie schlechter als die normale Schwinge. Es gibt also keinen Grund, sie hier zu probieren“, stellt Vinales klar. Bereits in der abgelaufenen Saison ließ Vinales die Neuerung zeitig entfernen und kehrte zur Alu-Schwinge zurück.
„Am Chassis müssen wir noch arbeiten. Es ist der erste Prototyp. In Malaysia werden wir sicher weitere Schritte machen beim Chassis“, so Vinales. Positiv stimmt den Spanier, dass die M1 ihren Charakter behalten hat: „Gut ist, dass sich das Gefühl für das Motorrad nicht verändert hat. Es ist sehr ähnlich“, bemerkt er.
Alle vier Yamaha-Piloten testen den neuen Motor
Vinales begrüßt die Tatsache, dass auch die Petronas-Piloten mit dem neuen Motor ihre Runden drehen konnten: „Für Yamaha ist es ein Vorteil, um zu erkennen, ob er besser ist oder nicht. Es ist auch wichtig, dass sie viele Runden drehen, um die Haltbarkeit des Motors zu bestätigen.“
Fabio Quartararo hatte am Montag einige Mühe, sich mit dem neuen Paket anzufreunden: „Das Gefühl ist anders. Wir müssen intensiv arbeiten, um ein gutes Gefühl für das Motorrad zu entwickeln. Doch unsere Zeiten waren gut. Am Dienstag müssen wir weiter daran arbeiten, weil es wichtig für uns ist. In einigen Bereichen müssen wir uns noch verbessern.“
„Mit gebrauchten Reifen waren wir sehr schnell. Ich fuhr mit 30 Runden alten Reifen nur 0,1 oder 0,2 Sekunden langsamer als meine schnellste Runde. Das ist richtig positiv“, freut sich Quartararo und erklärt den großen Rückstand: „Als ich einen frischen Reifen montieren ließ, gab es eine rote Flagge. Und beim Versuch danach regnete es. Ich beschloss, nicht zu pushen und stattdessen am Renntempo und am Gefühl zu arbeiten.“
Und was sagt der Franzose zum neuen Motor? „Es ist schwierig, die Vorteile und die Nachteile zu erkennen. Wenn man die komplette Saison mit einem Motor fährt, mit dem man sich wohl fühlt, und dann einen neuen Motor bekommt, dann muss man an einigen Stellschrauben drehen, wie der Elektronik. Das war heute unsere Aufgabe“, erklärt er.
Den großen Rückstand von mehr als 0,7 Sekunden bewertet Quartararo nicht über: „Wir wissen, warum. Er (Vinales) fuhr in Valencia bereits zwei Tage damit und konnte schon ein Gefühl für das Motorrad aufbauen. Wir wissen aber auch, dass Maverick sehr schnell ist. Wir haben diesen neuen Motor zum ersten Mal probiert. Es ist nie einfach, schnell zu sein, wenn man neue Teile testet.“
Morbidelli stürzt in Kurve 5
Petronas-Teamkollege Franco Morbidelli bestätigt die bisherigen Eindrücke seiner Markenkollegen: „Der neue Motor ist im fünften und im sechsten Gang etwas aggressiver. Das ist es, was wir uns wünschten. Es ist positiv.“
Kurz vor dem Ende des ersten Testtags stürzte Morbidelli in Kurve 5, blieb dabei aber unverletzt. „Leider fuhr ich so lange, bis die Bedingungen nicht mehr allzu gut waren. Ich fühlte mich wohl und wollte weiterfahren. Dann ging ich in Kurve 5 zu Boden. Es war kein heftiger Abflug“, kommentiert der Italiener.
Ergebnisse MotoGP Jerez Test Tag1
Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Lewis Duncan
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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