(Motorsport-Total.com) – Während Alex Rins beim Grand Prix von Großbritannien seinen ersten Podestplatz in der MotoGP-Saison 2021 erobert hat, hatte sein Suzuki-Teamkollege größere Mühe.
Joan Mir fiel in der zweiten Rennhälfte zurück und kam in Silverstone schließlich als Neunter ins Ziel.
„In den ersten Runden war das Gefühl sehr gut und ich war in der Position, in der ich sein wollte“, sagt der amtierende Weltmeister. „Aber dann bekam ich ein Problem mit dem Vorderreifen. Dadurch habe ich sehr viel Zeit verloren. Wir müssen dieses Problem verstehen, weil das sehr seltsam war.“
Mir entschied sich in der Startaufstellung für den weichen Vorderreifen, während Rins bei der mittleren Variante geblieben ist. War das der entscheidende Fehler? „Ich glaube nicht, dass die Reifenwahl ein Problem war, denn der Sieger ist auch mit diesem Reifen gefahren meint Mir.
„Normalerweise funktioniert dieser Reifen für mich sehr gut, aber nun hatten wir diese Probleme. Das müssen wir verstehen. Vielleicht war es der Reifen, vielleicht nicht. Wir kennen das Problem nicht und müssen das analysieren.“
Mir hält sich mit Kritik an Michelin zurück, obwohl Qualitätsunterschiede immer öfter vorkommen: „Das kann sicher besser gemacht werden. Wenn das passiert, ist es immer frustrierend. Ich will aber nicht sagen, dass es ein Problem des Reifens war, weil ich es nicht genau weiß.“
Mir hatte mit mehr Podestplätzen gerechnet
Vor Silverstone war Mir mit Francesco Bagnaia (Ducati) punktgleich WM-Zweiter. Nun ist Mir alleiniger WM-Zweiter, denn auch Bagnaia hatte mit dem weichen Vorderreifen Probleme und kam nur als 14. ins Ziel.
Mirs Rückstand auf Fabio Quartararo beträgt bei sechs noch zu fahrenden Rennen 65 WM-Punkte. Ist die erfolgreiche Titelverteidigung für Mir endgültig außer Reichweite? „Ja. Es ist bis zum Ende nicht vorbei, aber ich bin natürlich von diesem Rennen enttäuscht.“
Während Quartararo nun fünf Saisonrennen gewonnen hat, wartet Mir noch auf seinen ersten Sieg in diesem Jahr. Viermal stand er in den bisherigen zwölf Rennen auf dem Podest. Quartararo hat zusätzlich zu seinen fünf Siegen noch drei dritte Plätze erobert.
„Ich bin davon ausgegangen, dass ich in dieser Saison mehr Podestplätze haben würde“, sagt Mir zu seiner bisherigen Gesamtbilanz. „Ein paar Mal war ich Vierter, was auch ein Podium hätte sein können.“
Und was machen Quartararo und Yamaha in diesem Jahr besser als Mir und Suzuki? „Sie haben ein sehr gutes Gefühl für das Vorderrad und auch viel Grip für eine schnelle Runde. Sie haben vom Vorjahr einen großen Schritt bei der Performance des Motorrads gemacht“, glaubt der Spanier.
Suzuki ohne Ride-Height-System in Silverstone
In Silverstone hat Suzuki übrigens die Ride-Height-Vorrichtung nach dem Freitagstraining wieder ausgebaut. Dieses System debütierte zuletzt in Österreich und wurde als Fortschritt empfunden. Aber: „Es ist erst die erste Evolution und es braucht noch Arbeit und einen weiteren Schritt.“
„Wir würden mit dem System in Silverstone mehr verlieren als gewinnen. Schon am Freitag habe ich es nicht verwendet“, sagt Mir. Denn in Silverstone gibt es nach den Geraden wenig harte Bremspunkte, wo sich das System wieder deaktivieren kann.
Und genau an diesem Aspekt muss Suzuki arbeiten. „In Österreich hatten wir damit Probleme, aber bei der Beschleunigung haben wir damit etwas gewonnen. In Silverstone könnte es am Ausgang von Kurve 6 und Kurve 10 etwas bringen, aber ich glaube, dass wir generell mehr verlieren.“
„Unser System ist noch nicht bereit für eine Strecke wie Silverstone“, sagt Mir klipp und klar. „Aber unser Motorrad funktioniert gut, wir haben auch positive Aspekte. Ich hoffe, dass wir bald eine verbesserte Version der Vorrichtung bekommen.“
Text von Gerald Dirnbeck
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