(Motorsport-Total.com) – Vor mehr als einer Woche wurde das Suzuki-Team im Rahmen des Testtages in Jerez darüber informiert, dass das MotoGP-Projekt mit Saisonende 2022 eingestellt wird.
Seither gab es keinerlei offizielle Information von Suzuki Japan. Im Internet sprießen die Gerüchte wie Pilze aus dem Boden.
Eines der Gerüchte besagt, dass Joan Mir zu Honda wechseln und dort den Platz von Pol Espargaro übernehmen wird. Angeblich wurde Espargaro schon im Laufe des Jerez-Wochenendes mitgeteilt, dass er 2023 nicht mehr im Werksteam sein wird. Eine Bestätigung gibt es dafür nicht.
Dass Mir zu Honda wechseln könnte liegt nahe, denn es gibt eine Vergangenheit. Nicht nur dass Mir im Jahr 2017 mit Honda Moto3-Weltmeister wurde, sondern Honda-Teamchef Alberto Puig wollte Mir schon für 2019 einen MotoGP-Platz anbieten.
Damals lag das Angebot für das LCR-Team auf den Tisch. Mir verzichtete und nahm das Suzuki-Angebot an. Bei Honda hätte es von Beginn an Vergleiche mit Marc Marquez gegeben. So konnte sich Mir bei Suzuki entwickeln. 2020 wurde er Weltmeister.
Und da Puig schon damals an Mir interessiert war, warum sollte das Interesse nun geringer sein? Vor allem in Spanien wäre die Aufmerksamkeit groß, die beiden Weltmeister Marquez und Mir als Teamkollegen bei Honda zu sehen.
In Jerez gab Mir ein Interview mit ‚Mundo Deportivo‘ und wurde befragt, ob er es sich vorstellen könnte, Teamkollege von Marquez zu werden. Die spanische Zeitung betont, dass dieses Interview vier Tage bevor die Suzuki-News durchgesickert ist, geführt worden ist.
Die Frage war, würde er es wagen, Teamkollege von Marquez zu werden? „Ob ich es wagen würde? Ja, natürlich würde ich das tun“, lautet die Antwort von Mir. „Ich sage das, weil er jeden verschlungen hat, der es wagte, eine Box mit ihm zu teilen.“
„Ich meine, ich bin sicher, dass er der Beste in der Geschichte ist. Aber Marcs Teamkollege zu sein, würde mich nicht einschüchtern. Nein, natürlich nicht!“ Eigentlich wollte Mir bei Suzuki bleiben. Die Verhandlungen waren schon weit fortgeschritten. Nun ist die Situation anders.
Joan Mir will Rennen gewinnen
In der Königsklasse hat Mir zwar erst ein Rennen gewonnen, aber Siege sind sein großes Ziel. „In meiner gesamten Karriere gab es die gleiche Sequenz. In meinem ersten Jahr war ich ein Rookie und im zweiten habe ich gewonnen. Ich bin immer auf das Ganze gegangen.“
„Das ist für mich der Weg, um motiviert zu bleiben – um Siege und gute Ergebnisse zu kämpfen. Ich denke, wenn der Tag kommt, an dem ich nicht mehr gewinnen kann, wird diese Welt rasch uninteressant für mich sein. Vieles wäre es nicht wert … die ganzen Reisen zum Beispiel.“
Aber auch derzeit gewinnt Mir keine Rennen? „Ja, aber ich kämpfe darum. Man muss wissen, wie man schwierige Phasen meistert. Ich habe im Vorjahr nichts gewonnen und auch in dieser Saison noch nicht. Aber ich hatte gute Rennen. Ich zeige eine gute Performance. Ja, ich könnte es besser machen, aber ich könnte es auch schlechter machen.“
Nach sechs Rennen ist Mir auf WM-Rang sechs. Sein Rückstand auf Fabio Quartararo (Yamaha) beträgt 33 WM-Punkte.
Text von Gerald Dirnbeck
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