(Motorsport-Total.com) – Joan Mir ist einer der zahlreichen MotoGP-Fahrer, die vor einer ungewissen Zukunft stehen.
Bleibt der Weltmeister von 2020 bei Honda, oder ergibt sich in einem anderen Team eine Chance? Zum Beispiel bei Trackhouse-Aprilia, wo mit Davide Brivio sein alter Bekannter Teamchef ist, der Mir damals 2019 bei Suzuki eine Chance gegeben hat.
Im Paddock wird auch über die Möglichkeit spekuliert, dass Mir nach diesem Jahr seine Rennfahrerkarriere beenden könnte. „Ich glaube nicht, dass ich nach Hause gehen werde“, will der 26-Jährige diese Gerüchte entkräften.
Mirs Karriere verlief bisher sehr erfolgreich. 2017 wurde er in seiner zweiten Moto3-Saison Weltmeister. Nach einem Moto2-Jahr ging es direkt in die Königsklasse, wo er ebenfalls schon in seiner zweiten Saison Weltmeister wurde.
Aber mit dem Ausstieg von Suzuki und seinem Wechsel zu Honda ging es sportlich bergab. Mental war diese Situation nicht einfach zu verarbeiten, wie Mir auch schon im Vorjahr mehrmals festgehalten hat.
Diesbezüglich ist Marc Marquez, sein Teamkollege im Vorjahr, ein Vorbild. „Der Trick ist, aus dieser schwierigen Situation herauszukommen“, sagt Mir. „Ich habe oft mit Marc gesprochen, wie er sich im Vorjahr gefühlt hat und wie er sich jetzt fühlt. Das ist ein Beispiel, dem ich folgen kann.“
Die große Frage ist, welche Alternativen Mir tatsächlich zu Honda haben wird. Er weiß, dass er sich aktuell nicht in der besten Verhandlungsposition befindet: „Als ich zu Honda gegangen bin, hatte ich viele Angebote. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich überall hingehen können.“
„Aber das ist heute nicht mehr der Fall. Ich muss auf die Entscheidung anderer Fahrer warten, die Priorität haben. Ich muss mich beweisen, das ist die Realität. Ungeachtet meiner Erfolge in der Vergangenheit, die anderen Fahrer haben momentan die Resultate.“
„Vier oder fünf Fahrer haben Priorität, ich bin [in der Liste] dahinter.“ Da bei Ducati die wichtigste Entscheidung gefallen ist, könnten in den kommenden Wochen bis zur Sommerpause nach dem Sachsenring die weiteren Puzzleteile an ihre Plätze fallen.
„In Assen werde ich vermutlich ein klareres Bild haben, was ich machen möchte“, blickt auch Mir auf die Rennwochenenden Ende Juni und Anfang Juli voraus. „Ich brauche alle Optionen auf dem Tisch, um eine Entscheidung treffen zu können.“
„Das ist momentan noch nicht der Fall. Ich weiß noch nicht, was ich machen möchte. Ich werde warten, bis ich alle Angebote auf dem Tisch habe und mich dann entscheiden.“ Honda-Teamchef Alberto Puig sprach vom Sommer als Zeitraum, wenn man mit Fahrern sprechen möchte.
Mir gelang in seiner ersten Honda-Saison mit Platz fünf in Indien ein Top-10-Ergebnis. In der laufenden Saison war Rang neun im Jerez-Sprint sein bestes Resultat.
Text von Gerald Dirnbeck
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