Johann Zarco - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Johann Zarco fühlt auf der Ducati und im Pramac-Team sichtlich wohl

(Motorsport-Total.com) – „Nach den schwierigen Zeiten in den vergangenen zwei Jahren passt jetzt alles zusammen“, sagt Johann Zarco, der vor seiner ersten MotoGP-Saison als Pramac-Ducati-Pilot steht.

2020 noch bei Avintia mit der GP19 unterwegs, steht dem Franzosen in diesem Jahr die aktuelle Desmosedici zur Verfügung.

Sie will er nutzen, um seinem einzigen Podestplatz im Vorjahr beim Grand Prix von Tschechien weitere Folgen zu lassen. An die Charakteristik der Ducati konnte sich Zarco ja bereits 2020 gewöhnen, wobei seine Saisonvorbereitung diesmal deutlich besser voranschreiten konnte als damals, wie der 30-Jährige verrät.

„Wenn man den Winter hat, um körperlich richtig zu trainieren, ohne Verletzungen, und es weniger Schwierigkeiten gibt, seine Karriere zu managen, kann man sich auf den Sport konzentrieren. Deshalb läuft es ja auch so gut“, erklärt Zarco, dessen Wechsel zu Avintia-Ducati relativ spät fixiert worden war.

Zarco: „Herrscht ein tolles Gefühl im Team“
Diesmal waren die Fronten deutlich früher geklärt. Noch während der laufenden Saison 2020 entschied sich Ducati, den Vertrag mit Zarco zu verlängern und ihn ins Pramac-Team zu befördern. Dort fühlt er sich offenbar pudelwohl: „Es herrscht ein tolles Gefühl im Team. Selbst bei einer Kaffeepause sind wir zusammen, wir lachen.“

„Ich fühle mich zu Hause, genau wie bei Tech3. Dort habe ich damals die Möglichkeit entdeckt, auch abseits der Strecke Spaß zu haben. Auf der Strecke waren wir auf den Job konzentriert. So ist es auch bei Pramac.“ Entsprechend zuversichtlich ist Zarco, dass sich das auch in guten Ergebnissen niederschlagen wird.

Sein Ziel für 2021 ist es, „auf dem Level von Miller am Ende des vergangenes Jahres zu sein“. Das schloss Jack Miller, Zarcos direkter Vorgänger bei Pramac-Ducati, mit zwei zweiten Plätzen in Valencia und Portugal ab. Podestplätze visiert in dieser Saison also auch der Franzose an, und er will „auch an den Sieg denken“.

Turning der Ducati für Zarco kein Problem
„Wir hatten so viele neue Sieger, dass ich denke: ‚Warum nicht ich?‘ Mein Ziel ist es, in dieser Zone zu sein, um das Podium herum, und wenn alles gut läuft, an den Sieg zu denken. Dann muss man realistisch sein und mit der Zeit Fortschritte machen. Beim Test in Katar konnte man sehen, dass ich oft in den Top 5 sein kann.“

Was sein generelles Gefühl auf der Ducati angeht, schwärmt Zarco: „Für mich war die Entdeckung der Ducati eine Freude, mit all ihren Schwierigkeiten. Der zusätzliche Schritt mit dem Pramac-Team und einem offiziellen Motorrad macht es noch besser.“ Die oft beklagten Turning-Probleme sieht er weniger kritisch.

„Ich denke schon, dass das Motorrad wirklich gut fährt. Auch wenn es nicht einfach ist, in den Kurven schnell zu sein, gibt es Möglichkeiten, Dinge auszuprobieren. Das ist es, wie ich mich motiviere oder wie ich arbeite. Das Problem in den Kurven, darüber beschwere ich mich nicht, denn ich denke, die Ducati hat viel Potenzial.“

Gigi Dall’Igna holt sich Feedback bei Zarco ab
Was er dabei besonders schätzt, ist die Tatsache, dass seine Kommentare, sein Feedback Gehör finden, etwa bei Ducati-Rennchef Gigi Dall’Igna. „Er ist sehr daran interessiert, was Jack, Pecco und ich sagen“, berichtet Zarco. „Er testet mit uns allen, aber nicht zur gleichen Zeit, weil nicht immer alles dreimal vorhanden ist.“

„In einem Satellitenteam ist man eher dazu da, etwas zu bestätigen. Aber bei Pramac gibt es dieses Gefühl des Ausprobierens und Abwägens. Das ist sehr interessant. (…) Wenn ich in die Box komme, ist Gigi am Ende eines jeden Laufs noch präsenter als zuvor, um sich unser Feedback anzuhören und Fragen zu stellen.“

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Vincent Lalanne-Sicaud

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