(Motorsport-Total.com) – Jonas Folger verabschiedete sich beim zurückliegenden Renn-Wochenende in Portimao vorzeitig aus der WSBK-Saison 2021.
Die beiden Überseerennen in Argentinien und Indonesien lässt das Bonovo-BMW-Team aus und konzentriert sich bereits auf die kommende Saison. Dann geht es ohne Folger weiter.
Der Deutsche harmonierte nicht mit der BMW M1000RR und erlebte eine enttäuschende Saison. Dabei sah es im Juli so aus, als hätte Folger einen Weg gefunden, um auch mit dem BMW-Superbike sein volles Potenzial zeigen zu können.
In Assen fuhr Folger aus eigener Kraft in die zweite Startreihe und befand sich in Lauf eins auf Kurs zu seinem besten Ergebnis in der Superbike-WM. Ein Sturz vereitelte ein Top-8-Ergebnis.
Jonas Folger kann sich Assen-Performance nicht erklären
Warum lief es in Assen plötzlich so gut und davor und danach nicht? „Vor Assen war ich nachdenklich. Nach Assen hatte ich dann Hoffnung, dass es aufwärts geht, denn Assen war ja das mit Abstand beste Wochenende bis zum Sturz. Doch im ersten Training in Most war das Gefühl schon wieder komplett weg. Ich verstehe nicht, warum es in Assen funktioniert hat“, grübelt Jonas Folger im Gespräch mit ‚Motorsport-Total.com‘.
„In Assen hat sich das Motorrad normal angefühlt und in Most nicht mehr“, erklärt der Deutsche. „Ich war verwirrt und verwundert, warum das Motorrad auf der einen Strecke Macken hat und auf der anderen nicht. Ich habe auch nicht verstanden, warum wir das nicht in den Griff bekommen konnten.“
Zu viele Experimente bei der Abstimmungsarbeit?
Das Bonovo-BMW-Team rund um Teammanager Michael Galinski bemühte sich intensiv, um Folger ein Motorrad bereitzustellen, das funktioniert. „Im Endeffekt haben wir das Motorrad immer wieder geändert, aber die Probleme waren immer die gleichen“, bemerkt Folger.
„Die Balance hat sich geändert, aber die Probleme waren immer gleich. Zudem gab es immer wieder technische Probleme, wie zum Beispiel mit der Kupplung. Das hat uns bis zuletzt zurückgeworfen“, blickt Folger auf seine Saison in der Superbike-WM zurück.
Das Team plante ursprünglich mit einer zweiten gemeinsamen Saison. Zu welchem Zeitpunkt hat Folger das Projekt und eine weitere Zukunft in Frage gestellt? „In Most habe ich mir Gedanken gemacht und mir gesagt, dass ich das Projekt hinterfragen muss, wenn es in Barcelona nicht aufwärts geht. Der Rest hat sich von alleine ergeben“, schildert Folger.
Welche Rolle der schwere Sturz in Assen spielte
Welche Rolle spielte der Highspeed-Crash in Assen? „Der Sturz in Assen hat mich für den einen Tag zurückgeworfen, aber das war nicht ausschlaggebend“, stellt Folger klar. „So ein Sturz ist nach zwei Tagen vergessen. Das hatte ich in Most bereits abgehakt. Ich bin in Most wieder ans Limit gegangen und dabei gestürzt.“
Folger bedauert, dass sein Ausflug in die Superbike-WM nicht von Erfolg gekrönt war. „Ich konnte einfach nicht so schnell Motorradfahren, wie ich wollte. Ich konnte nur 30 Prozent von meinem Potenzial abrufen“, bemerkt er. „Es hat einfach nicht gepasst mit diesem Motorrad.“
Text von Sebastian Fränzschky
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