(Motorsport-Total.com) – Seit mittlerweile einem Jahr fährt Loris Baz für das neu aufgestellte Ten-Kate-Team und demonstrierte beim WSBK-Neustart in Jerez, dass er einer der absoluten Spitzenfahrer der Serie ist.
Baz mischte das gesamte Wochenende über im vorderen Feld mit und empfahl sich damit für den zweiten Platz im Yamaha-Werksteam. Auch Jonas Folger zählt zu den potenziellen Nachfolgern für Michael van der Mark, doch aktuell hat Loris Baz klar die Nase vorn.
„Das Ziel ist es, in diesem Jahr so oft es geht auf das Podium zu fahren. Ich weiß nicht, was nächstes Jahr passiert“, kommentiert Baz im Gespräch mit ‚Motorsport-Total.com‘. „Im Moment versucht mein Manager Eric (Mahe), das Bestmögliche für mich zu bekommen. Wir wissen, dass er sehr gute Arbeit leistet für seine Fahrer. In der MotoGP kümmert er sich um Fabio (Quartararo) und hier um mich und Jules (Cluzel).“
„Ich habe allen mitgeteilt, warum ich zu Beginn der vergangenen Saison nicht fuhr. Es war, weil ich das Ziel verfolge, bald wieder um den WM-Titel zu kämpfen. Ich hoffe, dass das bald möglich ist. Wir haben ein tolles Paket und erhalten von Yamaha gute Unterstützung. Wir haben einen sehr guten Draht zum großen Chef von Yamaha“, spielt er das gute Verhältnis zu Yamaha-Europa-Boss und Landsmann Eric de Seynes an.
Bleibt Loris Baz dem Ten-Kate-Team doch nicht treu?
Bisher stellte sich Baz immer hinter die Ten-Kate-Crew und schwärmte von der tollen Atmosphäre im holländischen Yamaha-Team. Ein Wechsel ins Werksteam reizte Baz bisher nicht. In Jerez gab er aber andere Töne von sich: „Es ist immer ein Vorteil, wenn man für das Werksteam fährt. Dann bekommt man immer die jüngsten Updates, bevor diese an die anderen Fahrer verteilt werden.“
Sportlich gesehen setzte sich Baz in Jerez ordentlich in Szene. Nach der Freitags-Bestzeit folgte Platz sechs in der Superpole am Samstagvormittag. „Wir zeigten ein gutes Qualifying, aber es war nicht so gut wie mit Rennreifen. Das müssen wir verbessern“, ist sich Baz bewusst.
Im ersten Rennen fuhr Baz in die Top 5. „Wir sind die einzigen, die gegen die Werksfahrer kämpfen können. Wir konnten demonstrieren, dass wir gut arbeiten und schnell sind“, so der ehemalige MotoGP-Pilot. „Ich gebe immer mein Bestes. Wir kommen der Sache näher und sollten bald auf dem Podium stehen. Bis dahin müssen wir möglichst viele Punkte sammeln und dürfen keine dummen Fehler machen.“
Rückschlag im zweiten Jerez-Rennen
Im Superpole-Rennen wurde Baz als Vierter gewertet und scheiterte somit knapp an den Top 3. In Lauf zwei folgte ein Rückschlag. Baz landete im Kiesbett und beendete das Rennen nach dem Ausrutscher auf der 17. Position.
„Ich hatte erneut einen guten Start, doch die Bedingungen waren sehr schwierig. Ich rutschte sehr stark und machte dann einen kleinen Fehler, der mich aus den Punkterängen warf. Es tut mir leid für das Team, doch wir kämpften erneut gegen die Werkspiloten. Wir waren am gesamten Wochenende vorn dabei und müssen das Positive sehen“, so der Yamaha-Pilot.
Ten Kate mit eigener Motorausbaustufe
Ten Kate tüftelte über den Winter am Motor und verwendet im Gegensatz zum Comeback im Vorjahr eine eigene Motorspezifikation. „Wir verwenden einen Ten-Kate-Motor“, bestätigt Baz. „Ich bin zufrieden, aber natürlich hätte ich gern mehr Leistung. Das fehlt uns ein bisschen.“
„Auf dieser Strecke wirkte sich das aber nicht so stark aus“, bemerkt Baz, der für die Ducati-Piloten Scott Redding und Chaz Davies dennoch leichte Beute war. „Scott und Chaz können viel einfacher überholen. Die anderen Fahrer müssen ihre Vorderreifen stärker belasten, um andere Fahrer zu überholen. Doch das ist nun mal so, dafür haben wir andere Stärken.“
Bei Yamaha-Markenkollege Michael van der Mark gab es im ersten Rennen einen technischen Defekt. Wie sehr waren die Yamaha-Motoren bei der Hitzeschlacht am Limit? „Ich fragte meine Ingenieure in der Startaufstellung, ob ich auf die Temperatur achten soll, wenn ich im Windschatten fahre. Meine Jungs meinten, dass wir keine Probleme haben und alles okay ist. Ich hatte bisher keine Probleme“, kommentiert Baz.
In der Fahrerwertung liegt Baz nach den beiden Renn-Wochenenden in Australien und Spanien auf der siebten Position und ist damit bester Privatfahrer.
Text von Sebastian Fränzschky
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