Jonas Folger holte beim Moto2-Rennen in Jerez sein bestes Ergebnis in der laufenden Saison.
Beim Europaauftakt in Spanien war nur Sam Lowes schneller als der Deutsche. Nach Platz drei in Argentinien und Rang fünf in Austin stand Folger nun als Zweiter auf dem Podest. In der WM verbesserte er sich damit auf den fünften Platz. Wichtig ist, dass Folger in den bisherigen Rennen konstant vorne dabei ist. Die starken Schwankungen im Vorjahr scheinen Geschichte zu sein. Das ist entscheidend, wenn man Weltmeister werden will.
„Es war immer ein Manko von mir, dass ich auf verschiedenen Strecken nicht so konstant bin“, sagt der Deutsche offen und ehrlich. Der Wechsel zu IntactGP hat die Trendwende eingeleitet: „Momentan schaffen wir es ganz gut. Für mich ist es natürlich ein gutes Gefühl, dass wir gut miteinander zusammenarbeiten und auch in schwierigen Situationen wieder nach vorne kommen. Genau das brauche ich in diesem Jahr. Von dem her machen wir es richtig.“
Nach dem Start lag Folger in Jerez vorne, aber Lowes schlüpfte schon früh innen durch und gab die Führung bis zum Ziel nicht mehr ab. „Es war ähnlich wie im Vorjahr“, sagt Folger zum Grand Prix. „Ein ruhiges Rennen was den Zweikampf betrifft. Trotzdem war es hart, weil ich wusste, dass Sam die Pace hat. Er wollte vorne wegfahren. Ich habe versucht mitzuhalten, aber als die Reifen nachgelassen haben, war Sam ein wenig überlegen. Zum Glück hatte ich einen guten Vorsprung vor Rins. Dann musste ich nur noch saubere Runden fahren.“
Vor allem der Crash in Katar saß im Hinterkopf. Folger ging nun viel bedachter an die Arbeit: „Sam war schneller“, zollt er seinem Konkurrenten Respekt. „Ich dachte mir, bevor ich zu viel Risiko eingehe, lasse ich ihn vorbei und schaue, wie zügig er fahren kann. Das war die richtige Entscheidung, weil wir eine Lücke herausfahren konnten. Ich wusste, ich mache es nicht besser, wenn ich vorne bin.“
Lange klebte Folger am Hinterrad des Briten, doch in der zweiten Rennhälfte ging die entscheidende Lücke auf: „Als die Reifen nachgelassen haben, hat Sam noch etwas draufgelegt und konnte die gleichen Rundenzeiten fahren. Ich habe es zwei, drei Runden versucht, aber ich war sehr am Limit. Bevor ich das Motorrad wegschmeiße, wollte ich etwas Luft lassen und schauen was passiert. Sam hat auch ein wenig nachgelassen, als er zwei Sekunden Vorsprung hatte.“
Im teaminternen Duell entzauberte Folger bisher Sandro Cortese. Doch in Jerez zeigte Cortese starke Trainingstage und stand auch in der ersten Reihe. Ein Sturz setzte dann die Serie der enttäuschenden Ergebnisse fort. In der WM ist Cortese mit fünf Punkten nur 21. „Für den Sandro ist es schwierig, aber wir sind ein Team“, sagt Folger. „Das Team muntert Sandro wieder auf. Er hatte ein starkes Wochenende und war im Qualifying sehr gut. Es war auch für mich schwierig, seine Zeit zu schlagen. Sandro hat den Speed, aber vielleicht funktioniert es momentan nicht. Deswegen müssen wir den Kopf nicht hängen lassen.“
Text von Gerald Dirnbeck & David Emmett
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