Kawasaki ZX-10RR - © Kawasaki

© Kawasaki – Die Kawasaki ZX-10RR dreht weiterhin nur 14.600 U/min

(Motorsport-Total.com) – Auf Grund der ausbleibenden Erfolge von Kawasaki in der Superbike-WM haben die WSBK-Verantwortlichen im Rahmen des Rennwochenendes in Imola kommuniziert, dass die Drehzahl der ZX-10RR um weitere 250 U/min erhöht werden darf.

Bereits nach drei Events erhielt Kawasaki 250 U/min mehr. Bisher fahren die Kawasakis von Jonathan Rea und Alex Lowes aber weiterhin mit der Drehzahl vom Saisonstart. Es herrscht etwas Verwirrung, warum Kawasaki den Vorteil nicht nutzt.

„500 U/min mehr würden helfen. Dann könnte man aggressivere Übersetzungen wählen und die Beschleunigung verbessern“, bemerkt Jonathan Rea. Doch Kawasaki hält die Drehzahl zurück, denn um das Maximum aus der Änderung herausholen zu können, muss die Hardware überarbeitet werden.

„Kawasaki nutzt diese zusätzlichen 500 U/min derzeit nicht und wartet darauf, nach der dritten Anpassung die genannten Teile einzuführen“, teilt der Hersteller in einer Pressemitteilung mit.

Kawasaki will eine geänderte Nockenwelle verwenden, um die höhere Maximal-Drehzahl in Mehrleistung umzusetzen. Doch dafür benötigt Kawasaki weiter Zugeständnisse. Diese könnte man frühestens nach dem neunten Event der Saison (nach Magny-Cours) erhalten.

„Mit einer anderen Nockenwelle wäre eine bessere Spezifikation möglich. Dann könnten wir mehr Leistung generieren, vermute ich“, bestätigt Rea, der aber etwas nachdenklich wirkt, wenn es um die Realisierung dieser Änderung geht.

Kurios: Um wieder erfolgreicher zu werden, muss Kawasaki vorerst erfolglos bleiben
„Ich verstehe nicht, welche Richtung das Team und Kawasaki einschlagen möchten“, grübelt der Rekord-Weltmeister. „Zuerst einmal müssen wir nämlich Concession-Punkte erhalten, bevor wir die Änderung machen dürfen. Doch das Ziel ist eigentlich, auf das Podium zu fahren und um Siege zu kämpfen. Und dann erhält man keine Concessionen.“

„Wir müssen konkurrenzfähig sein. Ich hoffe, dass wir die Conessionen nicht erhalten, denn das würde bedeuten, dass wir gut gearbeitet haben und de Concessionen nicht benötigen“, erklärt Rea und fügt hinzu: „Es ist eine seltsame Sache.“

Was bedeuten die Zahlen wirklich?
Laut Reglement durfte der Kawasaki-Motor beim Saisonstart nur maximal 14.600 U/min erreichen. Ducati ging mit einer Maximal-Drehzahl von 16.100 U/min in die Saison, wurde aber vor Barcelona auf 15.850 U/min und vor Imola auf 15.600 U/min reduziert.

Mittlerweile darf Kawasaki 15.100 U/min erreichen und liegt damit nur noch 500 U/min unter dem Limit der Ducati. Vergleicht man die Werte der WSBK-Maschine mit dem Serienmodell, dann wird offensichtlich, wie groß die Zugeständnisse für Kawasaki mittlerweile sind.

Ducati ist der einzige Hersteller, der in der Superbike-WM weniger Drehzahl zur Verfügung hat als in der Serie. Die serienmäßige Panigale V4R erreicht maximal 16.500 U/min. Die Kawasaki ZX-10RR erreicht ihre Spitzenleistung bei einer Drehzahl von 14.000 U/min. Somit hat Ducati 900 U/min weniger und Kawasaki mittlerweile 1.100 U/min mehr als in der Serie zur Verfügung.

Text von Sebastian Fränzschky

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