Jonathan Rea - © Yamaha

© Yamaha – Jonathan Rea erlebte bei Yamaha einen regelrechten Fehlstart

(Motorsport-Total.com) – Jonathan Rea entschied sich im vergangenen Jahr zu einem mutigen Schritt, als er den Vertrag mit Kawasaki vorzeitig auflöste, um bei Yamaha unterzukommen.

Rea feierte mit Kawasaki beeindruckende Erfolge und schrieb die Geschichte der Superbike-WM um. Der Start bei Yamaha hingegen war alles andere als erfolgreich.

Während Kawasaki mit Alex Lowes immerhin schon zwei Laufsiege feierte, hat Jonathan Rea nur einen achten Platz vorzuweisen. Nach den beiden ersten Events liegt Rea nur auf der 17. Position der Fahrerwertung. Aber was läuft beim sechsmaligen Weltmeister schief?

Jonathan Rea ging mit hohen Erwartungen in die WSBK-Saison 2024. Die Leistungen in Phillip Island und Barcelona überraschten den Yamaha-Neuzugang. „Das habe ich definitiv nicht erwartet“, gesteht Rea.

Jonathan Rea noch weit vom Limit der Yamaha R1 entfernt
Liegt es an der Yamaha R1? „Ich liebe das Motorrad, den Charakter, das Gefühl für den Motor. Das ist alles richtig beeindruckend. Doch es ist schwierig, richtig schnell zu sein“, lässt Rea durchblicken.

„Meine Fortschritte waren deutlich geringer als erwartet“, erklärt Rea. „Ich konnte mich nicht schnell genug steigern, um voranzukommen. Wir müssen zuversichtlich bleiben und daran glauben, dass wir es besser machen können.“

„Wir haben noch viel Raum für Verbesserungen“, ist Rea überzeugt. Bei den folgenden Wochenenden möchte der Brite das Motorrad besser verstehen, um seinen Fahrstil anzupassen. Doch Rea nimmt auch seine Crew in die Pflicht und erhofft sich, dass Crewchief Andrew Pitt das Motorrad besser an Reas Bedürfnisse anpasst.

„Wenn wir das hinbekommen, dann können wir noch sehr viel mehr Potenzial freischalten. Deshalb bin ich nicht vollkommen enttäuscht“, erklärt der Rekord-Champion. „Natürlich bin ich enttäuscht, wo wir uns befinden. Ich muss geduldig sein. Ich spreche ungern von Pech, doch wir kämpften mit einigen seltsamen Dingen.“

Positiver erster Test, doch danach folgten reihenweise Rückschläge
Nach dem Saisonfinale im Vorjahr konnte Rea die Yamaha zum ersten Mal testen und kam gut zurecht. Doch bei den folgenden Tests lief es nicht wirklich rund. „Ich weiß nicht, was ich verbrochen habe. Vielleicht habe ich ein Tier überfahren oder so. Irgendetwas muss ich getan haben (lacht; Anm. d. Red.)“, scherzt der Yamaha-Pilot.

Aber was muss besser werden? „Für mich ist es ziemlich klar. Meine Kommentare und Feedbacks sind eindeutig“, deutet Rea konkrete Wünsche an, ist sich aber gleichzeitig bewusst, dass das Niveau in der Superbike-WM mittlerweile sehr hoch ist und es keine Wunder über Nacht gibt.

„Alle hier arbeiten sehr hart. Deshalb ist es schwierig, mit dem Finger zu schnipsen und dann schnell zu sein“, bemerkt Rea und gibt sich zuversichtlich: „Wir werden es hinbekommen, denn es gibt viele schlaue Leute bei Yamaha. Wenn wir alles richtig zusammenbringen, dann können wir mehr erreichen als P8.“

Yamaha steht voll und ganz hinter dem Neuzugang
Im Lager von Yamaha steht man aktuell voll und ganz hinter Rea. Yamaha-Projektleiter Andrea Dosoli macht die Charakteristik der Strecke in Barcelona mitverantwortlich für die durchwachsene Performance.

In Barcelona kann Yamaha auf Grund der geringen Haftung und der hohen Reifenabnutzung „nicht immer die Stärken des Motorrads maximieren“, meint Dosoli und stellt fest: „Es war nicht der Saisonstart, den sich jeder von uns für Jonathan gewünscht hat“

Am kommenden Wochenende geht es in Assen weiter. Der Kurs zählt zu Reas Paradestrecken und auch die Yamaha funktioniert gut auf dem flüssigen Layout. „Ich bin mir sicher, dass die Situation in Assen anders sein wird und er wieder dort sein wird, wo er hingehört. Das Team arbeitet hart daran, dass dies geschieht“, so Dosoli.

Text von Sebastian Fränzschky

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