(Motorsport-Total.com) – Endet bereits am kommenden Wochenende die Zeit von Jorge Lorenzo bei Ducati?
Offiziell ist noch keine Entscheidung darüber gefallen, wer bei den Italienern 2019 an der Seite von Andrea Dovizioso fahren wird. Das Heimspiel in Mugello wäre theoretisch ein guter Zeitpunkt, um den zweiten Piloten zu verkünden – und dessen Namen dürfte dann vermutlich nicht Jorge Lorenzo lauten.
Die Anzeichen dafür, dass der Spanier Ducati nach zwei Jahren wieder verlassen muss, mehren sich immer mehr. Ducati-Chef Claudio Domenicali erklärte zuletzt öffentlich, dass Lorenzos bisherige Leistungen auf der Desmosedici intern für „Enttäuschung“ gesorgt haben. Als wahrscheinlichster Nachfolger gilt Danilo Petrucci. Derweil verdichten sich die Hinweise, dass Lorenzo 2019 zu Yamaha zurückkehren könnte.
Im Werksteam ist mit Valentino Rossi und Maverick Vinales bekanntlich alles dicht. Im Raum steht daher ein neues Kundenteam. Aus Italien hört man, dass dieses die Startplätze von Marc VDS übernehmen könnte. Die Zukunft des Teams ist nach den jüngsten Ereignissen rund um Ex-Teamchef Michael Bartholemy mehr als unsicher. Und auch ein Sponsor, der Lorenzos Gehalt übernehmen könnte, steht angeblich schon in den Startlöchern.
So wird in Italien Petronas als Unterstützer des möglichen Projektes genannt. Der Mineralölkonzern aus Malaysia könnte hier gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen würde man mit Ex-Champion Lorenzo ein bekanntes Werbegesicht – und natürlich einen starken Fahrer – für das Projekt bekommen. Zum anderen könnte man Hafizh Syahrin als Teamkollegen installieren und so einen Fahrer aus Malaysia in der MotoGP halten.
Interessant in diesem Zusammenhang: Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis schließt eine Rückkehr von Lorenzo auf die M1 nicht aus. „Es kann sein“, antwortet er im Gespräch mit dem italienischen ‚Sky Sport‘ auf eine entsprechende Nachfrage. „Er ist in keiner leichten Situation“, sagt Jarvis und erinnert: „Er ist – zumindest offiziell – noch nicht raus bei Ducati, auch wenn manche Leute sagen, dass es bereits sicher ist.“
„Wenn man mir vor vier Wochen diese Frage gestellt hätte, dann hätte ich gesagt, dass er bei Suzuki landet. Aber das scheint jetzt unwahrscheinlich zu sein“, so Jarvis. Suzuki hat bereits mit Alex Rins verlängert, und Favorit auf die zweite GSX-RR scheint nun Moto3-Weltmeister und Moto2-Pilot Joan Mir zu sein. Jarvis stellt sich jedoch die Frage, ob Lorenzo bereit wäre, den Schritt in ein Kundenteam zu gehen.
„Wir werden sehen, ob Jorge weitermacht. Wir müssen abwarten, aber es könnte auch sein, dass er aufhört“, glaubt Jarvis. Daran dürfte aber kaum jemand Interesse haben. Weder Lorenzo selbst, und auch nicht die Dorna, die mit dem fünfmaligen Weltmeister ein Aushängeschild der MotoGP verlieren würde. Zunächst einmal bleibt nun abzuwarten, wie es bei Ducati weitergeht. Möglicherweise gibt es da bereits am Wochenende eine Antwort.
Text von Ruben Zimmermann
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