Das erste Kräftemessen auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg verlief aus Yamaha-Sicht enttäuschend.
Weder Valentino Rossi noch Jorge Lorenzo konnten das Tempo der schnellen Ducatis an der Spitze mitgehen. Offensichtlich scheint das Layout der vergleichsweise kurzen Piste perfekt mit der Charakteristik der Ducati Desmosedici zu harmonieren, während Yamaha, Honda und Suzuki Schwierigkeiten haben.
„Einige unserer Gegner sind sehr schnell. Offensichtlich haben sie auf diesem Kurs einen großen Vorteil, vor allem bei der Bremsstabilität, der Beschleunigung und dem Topspeed“, analysiert Lorenzo nach den beiden Testtagen. Der Spanier verlor als Sechstplatzierter etwa eine Sekunde auf Spitzenreiter Andrea Iannone.
„Wir werden den Rückstand reduzieren, können vermutlich aber nicht die komplette Lücke schließen. Sie sind sehr schnell. Wir müssen das optimale Setup für unsere Maschine finden, was die Balance und die Elektronikabstimmung angeht“, bemerkt Lorenzo, der die Sicherheit des Red-Bull-Rings in Frage stellt. An einigen Stellen sind die Auslaufzonen zu klein, meint der Yamaha-Pilot.
„Der Kurs ist sehr schön und richtig schnell. Der Asphalt ist gut. Es gibt aber drei oder vier Kurven, in denen die Mauer sehr nah an der Strecke ist. Das kann im Falle eines Unfalls gefährlich sein. Es ist aber schwierig, diese Strecke zu verändern. Es wäre aber schön, wenn man in Zukunft Verbesserungen anstrebt“, so der amtierende MotoGP-Champion.
Nach einem durchwachsenen Auftakt am Dienstag verringerte Lorenzo am Mittwoch den Rückstand um etwa eine halbe Sekunde. „Am Mittwoch lief es besser, weil die Strecke mehr Haftung hatte. Wir konnten ein bisschen schneller fahren. Wir probierten viele Dinge am Motorrad. Einige davon waren gut, was uns schneller machte. Schlussendlich liegen wir nicht mehr 1,4 Sekunden zurück sondern neun Zehntelsekunden“, fasst er zusammen.
„Es ist eine kleine Verbesserung, doch wir liegen nach wie vor weit zurück. Ich bin gespannt, ob uns am Rennwochenende weitere Fortschritte gelingen. Wir müssen abwarten, wie das Wetter wird und welche Reifen Michelin zum Rennwochenende bringt“, bemerkt Lorenzo, der weiß, dass Michelin Schwierigkeiten mit der Haltbarkeit der Reifen hat. Es ist möglich, dass die Franzosen ganz andere Mischungen zum Rennwochenende bringen als die, die beim Test zum Einsatz kamen.
„Eventuell erhalten wir nicht die Reifen, die wir hier fuhren. Wir müssen abwarten, ob die Reifen weniger Haftung haben oder mehr zu Graining neigen. Die ausgewählten Reifen sind vermutlich nicht optimal, aber sie ermöglichen ein sicheres Rennen“, erklärt Lorenzo, der mit 48 Punkten Rückstand auf WM-Leader Marc Marquez in die Sommerpause geht.
Text von Sebastian Fränzschky
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