(Motorsport-Total.com) – Repsol Honda reiste mit Austin-Dauersieger Marc Marquez als klarer Favorit nach Texas.
Doch der Sturz des Weltmeisters in Runde neun machte alle Träume von Triumph Nummer sieben zunichte. Der Spanier schmiss damit nicht nur den sicher geglaubten Sieg, sondern auch 25 wichtige Punkte im WM-Kampf weg. Dort übernahm Ducati-Pilot Andrea Dovizioso die Führung.
Marquez hingegen rutschte in der WM auf Rang vier ab. Neun Punkte beträgt sein Rückstand auf die Spitze nach der Nullrunde in Austin. Auch sein Teamkollege Jorge Lorenzo ging in Austin nach einem Defekt an seiner Honda leer aus. Er rangiert nach drei Rennen mit nur sieben Punkten auf Platz 17. In der Addition legt Repsol Honda damit seinen schlechtesten Saisonstart seit 2005 hin.
„Die Bilanz ist klar und sie sieht nicht gut aus, weil wir null Punkte erzielt haben“, resümiert Teammanager Alberto Puig das Rennen in Austin nüchtern. „Aber auf der anderen Seite war Marc zwei Schritte voraus, als er auf der Strecke war. Das ist es, was uns den Willen gibt, mit voller Motivation und großen Erwartungen weiterzuarbeiten.“
Puig: „Marquez ist stärker denn je“
Tatsächlich hatte Marquez sich zum Zeitpunkt des Sturzes bereits eine komfortable Führung mit 3,6 Sekunden Vorsprung auf die Verfolger erarbeitet. Den Crash nahm der Spanier danach reumütig auf seine Kappe, sagte aber auch: „Der Fehler war einfach, dass ich gestürzt bin. Es war aber nicht so, dass ich irgendetwas Dummes gemacht hätte. So etwas kann einfach passieren.“
Ähnlich äußert sich Puig. „Diese Dinge passieren, das ist Rennsport“, so der Spanier. „Zum Glück hat sich Marc nicht verletzt. Er ist stärker denn je und hat das in den letzten beiden Rennen gezeigt.“ Lorenzo konnte in seinen ersten zwei Grands Prix mit Honda aus diversen Gründen hingegen nicht überzeugen. In Austin bot sich die Chance, das zu ändern.
Doch auch er sah die Zielflagge nicht. „Im Moment wissen wir nicht, was mit Lorenzos Motorrad passiert ist. Wir untersuchen es und brauchen etwas Zeit, um zu verstehen, was das Problem war“, kommentiert Puig den Defekt. Bereits im Qualifying hatte Lorenzo Probleme mit dem Bike, die Kette war abgesprungen. Am Sonntag sei das aber nicht der Grund für den Ausfall gewesen.
Lorenzo mit Fortschritten im Rennen
Zum Zeitpunkt des Defekts lag der Honda-Pilot auf dem zehnten Platz. Das war laut Puig auch die Zielstellung. „Aber in den ersten beiden Runden war er nicht superschnell. Als er sich stabilisiert hatte, hielt er seinen Rhythmus gut und machte im Klassement Fortschritte, aber dann hatte er das Problem, dass wir immer noch nicht ganz verstehen.“
Beim Europa-Auftakt in Jerez (3. bis 5. Mai) werden die Karten neu gemischt. Marquez gewann hier im vergangenen Jahr. Lorenzo fuhr auf dem Kurs 2017 in seiner ersten Saison mit Ducati den ersten Podestplatz ein und wurde Dritter. Ob ihm das bei Honda auch gelingt? Zuletzt war der Spanier optimistisch, sich in Europa deutlich steigern zu können.
Text von Juliane Ziegengeist
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