Jorge Lorenzo - © LAT

© LAT – Jorge Lorenzo hätte gerne noch
häufiger für Ducati gejubelt

(Motorsport-Total.com) – Das Abenteuer Ducati endet für Jorge Lorenzo in wenigen Monaten.

Der Spanier wechselt nach zwei Jahren in Rot 2019 zu Honda und wird im November beim Saisonfinale in Valencia zum letzten Mal auf der Desmosedici sitzen. Und ein bisschen Wehmut wird dann auch dabei sein. „Ehrlich gesagt hätte ich es bevorzugt, noch etwas länger zu bleiben“, verrät Lorenzo im Gespräch mit ‚MotoGP.com‘.

„Ich persönlich bin schon etwas traurig, denn es ist eine verlorene Herausforderung“, erklärt Lorenzo, der sich das Ziel gesetzt hatte, mit Ducati Weltmeister zu werden. Doch obwohl er sich auf der Desmosedici mittlerweile relativ wohlfühlt, wird er dieses Ziel mit großer Wahrscheinlichkeit verpassen. „Ich weiß, dass viel größere Sachen möglich gewesen wären, wenn wir länger zusammengearbeitet hätten“, so Lorenzo.

Der Spanier brauchte mehr als ein Jahr, um sich an die Ducati zu gewöhnen, holte dann aber zuletzt drei Siege in sechs Rennen. In dieser Form wäre Lorenzo 2019 ohne Frage ein Titelkandidat gewesen. Doch die Wende kam für ihn zu spät. Als er in Mugello sein erstes Rennen in Rot gewinnen konnte, hatte man sich bei Ducati bereits entschieden, 2019 lieber auf Danilo Petrucci zu setzen.

„Ich hatte in dieser Situation nicht so viele Optionen. Ich habe gemerkt, dass sie mich ersetzen wollen“, berichtet Lorenzo. Er glaubt, dass beide Seiten die Entscheidung mittlerweile ein bisschen „bereuen“. Gleichzeitig freue er sich aber auch auf seine neue Herausforderung bei Honda. Es sei für ihn eine große „Motivation“, dort an der Seite von Weltmeister Marc Marquez zu fahren.

„Das ist ein interessanter Wechsel, den ich nicht erwartet hatte“, verrät Honda-Testpilot Stefan Bradl in diesem Zusammenhang und erklärt: „Er hat sich an die Ducati gewöhnt und endlich Rennen gewonnen, hat dort also eine tollen Job gemacht – anscheinend etwas zu spät. Es wird interessant sein, ihn auf der Honda zu sehen, denn die Honda ist im Vergleich zu der Yamaha und Ducati ein völlig anderes Motorrad.“

„Wir wissen, dass Marquez und Lorenzo einen völlig unterschiedlichen Fahrstil haben. Wir werden sehen, wie er sich schlägt“, so Bradl. Lorenzo selbst hofft, dass ihm seine Erfahrungen bei Ducati helfen werden, sich schnell an sein neues Arbeitsgerät zu gewöhnen. Nach dem Rennen in Valencia wird er die RC213V erstmals testen. So lange – das versichert er – hat er allerdings nur seinen Noch-Arbeitgeber Ducati im Kopf.

Text von Ruben Zimmermann

Motorsport-Total.com
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