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© LAT – Jorge Lorenzo gibt zu: Situation mit
Ducati machte ihn depressiv

(Motorsport-Total.com) – Jorge Lorenzo schlägt 2019 ein neues Kapitel seiner langen und erfolgreichen Karriere auf.

In seiner insgesamt zwölften MotoGP-Saison wird der Spanier von Ducati auf Honda wechseln und an der Seite von Marc Marquez um seinen sechsten WM-Titel kämpfen.

Doch dazu wäre es beinahe nicht gekommen. Denn Lorenzo hat nun verraten, dass er nach zwei enttäuschenden Jahren bei Ducati bereits fast den Helm an den Nagel gehängt hätte …

„Das war [eine verrückte Zeit]. Ich hatte beinahe eine Depression“, gesteht Lorenzo gegenüber ‚BT Sport‘. Der Mallorquiner hatte für 2017 und 2018 bei Ducati unterschrieben, jedoch verlief das Abenteuer unerfreulich und erfolglos. Erst ab Saisonmitte diesen Jahres fand der dreifache MotoGP-Weltmeister mit dem Doppelpack in Mugello und Barcelona zurück auf die Siegerstraße.

Jedoch war kurz zuvor bekannt geworden, dass sich die Wege von Ducati und Lorenzo nach Saisonende trennen werden. Der hoch geschätzte Pilot stand plötzlich ohne Vertrag für die kommende Saison da. Optionen bei Suzuki oder Petronas-Yamaha lösten sich in Luft auf. Da ergriff Lorenzo die Initiative und wurde bei Honda vorstellig. Schließlich besiegelte er mit den Japanern einen Deal als Nachfolger von Dani Pedrosa.

Beim Gedanken an Rücktritt „wurde ich depressiv“
Bevor sich Honda als ernsthafte Option auftat, verzweifelte Lorenzo allerdings. „Als ich über die Möglichkeit eines Rücktritts nachdachte, wurde ich depressiv.“ Eigentlich stellte er sich seinen Weg Richtung Ruhestand als glückliches Ereignis vor, nachdem er so vieles erreicht hatte. „Denn ich würde keinen Druck mehr verspüren und mich nicht mehr verletzen.“ Doch in dieser Phase fühlte er sich beim Gedanken an diese Möglichkeit nur depressiv, schildert der Spanier.

Das hatte er nicht erwartet. „Und so war es tatsächlich, ich war sehr knapp am Rücktritt dran.“ Es würde stimmen, dass er auch eine Möglichkeit hatte, zurück zu Yamaha zu gehen. Das neue SIC-Kundenteam hätte den Champion mit offenen Armen empfangen. „Das wäre eine gute Option gewesen, aber nicht das, was ich wollte“, verrät Lorenzo.

Ursprünglich wollte er bei Ducati bleiben. Doch das Team „glaubte nicht mehr“ an Erfolge mit dem 31-Jährigen, behauptet er. Lorenzo selbst fühlte sich sehr wohl noch in der Lage, Rennen zu gewinnen. „Das war unglaublich. Man sagt im Sport immer, dass dein Wert nur so viel beträgt, wie das Ergebnis des letzten Rennens – und meine letzten Rennen [vor dem Honda-Deal] waren schrecklich“, weiß er.

Lorenzo hatte zwei Ausfälle und nur einen Top-10-Platz vorzuweisen, bevor der Knoten in Mugello platzte. „Das war mental sehr schwierig für mich, da ich mehr als je zuvor trainiert habe, die Ergebnisse aber ausblieben.“ Er fühlte, dass er sehr nahe an einem ersten Topergebnis für die Roten dran war. „Aber die Leute haben nicht daran geglaubt, weil ich eineinhalb Jahre für Ducati gefahren bin und nicht gewonnen habe.“

Mit drei Podestplätzen 2017 kam er dem Sieg bereits sehr nahe, außerdem konnte Lorenzo oftmals in der ersten Rennhälfte brillieren. Gegen Rennende wurde er allerdings meist nach hinten durchgereicht. „Von Rennbeginn an konnte ich oftmals die Führung übernehmen – ich weiß nicht für wie viele Runden, vielleicht fünf, sieben oder sogar zehn Runden – aber uns fehlte etwas und ich wusste, was das war.“ Das Ducati-Team allerdings habe in diesem Moment bereits nicht mehr an Jorge Lorenzo geglaubt, ganz im Gegenteil zu Erzrivale Honda.

Text von Maria Reyer

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