Auf der Strecke hat Jorge Lorenzo seine fünfte Weltmeisterschaft erzielt. In der Gunst der Fans stand allerdings Valentino Rossi nach dem Saisonfinale ganz oben.
Der Mallorquiner muss nun den noch schwereren Kampf neben der Strecke gegen die Rossi-Anhänger antreten. Lorenzo wehrt sich gegen diejenigen, die sagen, er sei kein würdiger Weltmeister und argumentiert sachlich dagegen an. Damit wird er allerdings voraussichtlich kaum zur Deeskalation beitragen.
Er verweist darauf, sich einmal die Statistiken der Saison anzuschauen: „Ich habe ihn überall geschlagen: Bei Siegen, Pole-Positions, Schnellsten Runden, Führungsrunden und den Trainings. Nur bei den Podiumsplätzen und der Konstanz wurden wir geschlagen.“ Lorenzo hat dabei Recht: 7:4 Siege für ihn, 5:1 bei den Pole-Positions, bei den schnellsten Runden lautet der Endstand 6:4, bei den Führungsrunden setzt er sich mit 274:50 deutlich durch.
„In manchen Rennen, in denen ich Erster oder Zweiter hätte werden können, hat es darüber hinaus geregnet und ich konnte nicht die optimalen Resultate holen“, so der 28-Jährige weiter. „Diese Rennen und der Beginn meiner Saison liefen schlecht.“ Rossi hingegen holte hingegen bis auf Misano stets das Optimum aus seinen Rennen. Lorenzo schlussfolgert: „Ich hätte locker mit 30 bis 40 Punkten Vorsprung nach Valencia kommen können.“
Aufruf an Fans: Akzeptiert es
Valentino Rossi fuhr im Rennen vom letzten Startplatz bis auf Rang vier nach vorn, was Lorenzo wenig beeindruckt. „Valentino hatte in diesem Rennen nichts zu verlieren und hätte einfach nur pushen müssen. Aber er ist 20 Sekunden hinter mir ins Ziel gekommen“, stichelt er gegen seinen Teamkollegen. Und das, obwohl er selbst Reifenprobleme gehabt habe und es nicht leicht für ihn gewesen sei, den Speed zu gehen. „Deshalb kann man denke ich schon sagen, dass ich diesen Titel verdiene“, urteilt er. „Jeder sollte den Endstand in der Weltmeisterschaft akzeptieren.“
In der italienischen Presse wurde Jorge Lorenzo vorgeworfen, nur mit perfektem Material sein optimales Niveau erreichen zu können. Auch auf diese Meinungen hat er eine Antwort: „Jeder kann seine Meinung äußern, ich habe meine. Aber man sollte bedenken, dass ich seit 2009 mit Ausnahme des letzten Jahres, als ich Dritter wurde, immer Erster oder Zweiter in der Weltmeisterschaft gewesen bin. Es ist schwierig, solche Resultate zu erreichen.“
Wann immer es trocken war, ist Jorge Lorenzo in der Saison 2015 eine Macht gewesen. Vier Siege hintereinander hat kein anderer Fahrer in dieser Saison geschafft. Lorenzo glaubt, einen wichtigen Faktor bei sich ausgemacht zu haben: „Ich denke, es liegt daran, dass ich in schwierigen Momenten einen kühlen Kopf behalte.“ Das habe ihm auch im letzten Rennen geholfen, als er mit mehreren Problemen zu kämpfen hatte. „Ich denke, es war nicht mein allerbestes Rennen, aber es war das wichtigste und ich bin stolz darauf“, schließt Lorenzo ab.
Text von Heiko Stritzke
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