Jorge Lorenzo reist als neuer WM-Spitzenreiter nach Silverstone. Der Spanier schnappte sich zuletzt in Brünn den Sieg und führt die Weltmeisterschaft damit erstmals seit 2013 wieder an.
In Großbritannien spricht nun erneut vieles für den Spanier: In Silverstone konnte er seit 2010 dreimal gewinnen, im vergangenen Jahr musste er sich als Zweiter nur Überflieger Marc Marquez geschlagen geben. 2015 soll nun Sieg Nummer vier folgen.
„Das Layout passt zu meinem Fahrstil, denn es gibt viele Schikanen und die Strecke ist sehr flüssig. Als ich erstmals herkam, da war es für alle ein neuer Kurs. Ich fühlte mich direkt wohl“, erinnert sich der Spanier zurück und erklärt im Hinblick auf die WM: „Es ist eine gute Situation für mich, Valentino und Yamaha. Wir haben viele Jahre auf diese Situation gewartet und endlich haben wir diesen Vorteil.“
Mit je 211 Punkten stehen Lorenzo und Rossi an der Spitze der WM, den Titel scheinen sie in diesem Jahr unter sich auszumachen. Seit der Sommerpause schlägt das Pendel eher in Richtung Lorenzo aus. „Ich bin sehr stolz, denn nach Argentinien lagen wir 29 Punkten zurück und jetzt haben wir das alles aufgeholt. Jetzt beginnt die Meisterschaft für uns beide von vorne“, erklärt der hochmotivierte Spitzenreiter vor dem Rennen in Silverstone.
Doch trotz seiner Aufholjagd in den vergangenen Monaten weiß der Spanier: „Das bedeutet nicht, dass ich auch in den nächsten Rennen mehr Punkte als Vale holen werde. Jedes Rennen ist anders und dass ich hier schon dreimal gewonnen habe, bedeutet nicht, dass ich wieder so schnell sein werde. Wir müssen ab dem ersten Training ein gutes Gefühl haben, sonst wird es etwas komplizierter.“
Tatsächlich führte Lorenzo in dieser Saison bei all seinen fünf Siegen jeweils von der ersten bis zur letzten Runde. Zum Vergleich: Valentino Rossi schaffte das in seiner gesamten MotoGP-Karriere in 15 Jahren lediglich zweimal. Sollte Lorenzo auch in Silverstone nach der ersten Kurve wieder führen, ist es – zumindest statistisch – extrem wahrscheinlich, dass er an diesem Wochenende seinen sechsten Saisonsieg einfährt.
Was kann Lorenzo in Silverstone also überhaupt stoppen? Möglicherweise das Wetter, denn auf der Insel regnet es bekanntlich häufiger, und 2014 sah Lorenzo im Nassen meistens nicht wirklich gut aus. Der Spanier gab damals sogar zu, dass er Angst habe, im Regen zu fahren. Sollte es in Silverstone also zum ersten Regenrennen des Jahres kommen, wäre das eine große Chance für seine Rivalen.
Davon abgesehen macht er sich allerdings keine Gedanken um das Wetter. Er glaubt nicht, dass Yamaha einen Vorteil hat, wenn es etwas kühler wird. „Vor einigen Jahren war das mal so. Jetzt hängt es von der Strecke und dem Asphalt ab. Ich denke aber, dass es etwas weniger der Fall ist. Wir sind zum Glück nicht mehr davon abhängig, ob es sehr kalt oder warm ist“, erklärt der Spanier.
Auf seinen WM-Kampf mit Valentino Rossi freut er sich währenddessen. Dass beide auf dem gleichen Material unterwegs sind, sieht Lorenzo positiv. „Ich denke schon, denn dann hängt alles von dir ab. Wenn du besser als dein Rivale bist, dann kannst du den Titel wegen deiner eigenen Fähigkeiten gewinnen und nicht wegen dem Motorrad“, erklärt er. Seine neue WM-Führung würde er wohl am liebsten bis zum Saisonende nicht mehr abgeben.
Text von Ruben Zimmermann
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