Nach fünf Jahren im Honda-Lager ist Casey Stoner wieder Mitglied der Ducati-Familie. Vor wenigen Wochen wurde bekanntgegeben, dass der Australier, der in der Saison 2007 Ducatis einzigen MotoGP-Titel gewann, als Markenbotschafter und als Testfahrer nach Bologna zurückkehrt.
Schon Ende Januar in Sepang soll Stoner zu Testzwecken auf die neue Ducati Desmosedici GP16 klettern. Doch bleibt es auch anschließend „nur“ bei Testfahrten?
Weltmeister Jorge Lorenzo kann sich gut vorstellen, dass Stoner bei Ducati auch den einen oder anderen Wildcard-Start absolvieren wird. Sein bislang letztes MotoGP-Rennen bestritt der Australier im November 2012 in Valencia für das Honda-Werksteam. „Er wird sicherlich ermutigt werden, ein paar Rennen mit einer Wildcard zu absolvieren. Ich glaube, das ist ihre Absicht“, versucht sich Yamaha-Werkspilot Lorenzo gegenüber ‚MotoGP.com‘ in die Lage von Ducati zu versetzen.
Wildcard-Starts sind für das italienische Werksteam alles andere als ungewöhnlich. Neben den beiden Stammfahrern griff in den vergangenen Jahren regelmäßig Testfahrer Michele Pirro bei vereinzelten Rennen in den Lenker einer dritten Werks-Ducati. Kommt es zu diesem Szenario auch in der MotoGP-Saison 2016 mit den beiden Stammfahrern Andrea Dovizioso und Andrea Iannone sowie Testfahrer Casey Stoner?
Lorenzo ist überzeugt, dass der Gedanke nicht nur bei Ducati, sondern auch bei Stoner im Kopf herumspukt. Schließlich galt der Australier im vergangenen Jahr in seiner Rolle als Honda-Testfahrer als möglicher Ersatz für den vorübergehend außer Gefecht gesetzten Dani Pedrosa. Letzten Endes entschied man sich bei HRC aber gegen einen Renneinsatz Stoners.
Nicht zuletzt dieser Umstand ist es, der Lorenzo nur im Glauben bestärkt, dass er es 2016 auf der einen oder anderen Rennstrecke wieder mit Stoner zu tun bekommen könnte. „Ich kann mir gut vorstellen, dass er auf Phillip Island oder auf einigen anderen Strecken fahren möchte und ich bin fest davon überzeugt, dass er dann mit uns um den Sieg kämpfen wird“, sagt der MotoGP-Weltmeister der Jahre 2010, 2012 und 2015 über den zu Ducati zurückgekehrten MotoGP-Weltmeister der Jahre 2007 und 2011.
Obwohl Stoner abgesehen von einem im Krankenhaus geendeten Langstreckeneinsatz (für Honda bei den 8 Stunden von Suzuka) in den vergangenen drei Jahren keine Motorradrennen bestritt, ist Lorenzo überzeugt, dass der Australier auf der Ducati sofort wieder bei der Musik wäre.
„Wenn überhaupt, dann habe ich nur ganz wenige Fahrer gesehen, die ein solch natürliches Talent mitbringen wie es für Casey gilt. Er ist vom ersten Moment an schnell – und das auf jedem Bike und bei jedem Wetter. Es wären großartige Neuigkeiten, sollte sich Casey für ein Comeback im Wettbewerb entscheiden. Ich hoffe, er entscheidet sich für eine Rückkehr“, so Lorenzo.
Text von Mario Fritzsche
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