(Motorsport-Total.com) – Jahrelang waren Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa erbitterte Rivalen auf der Rennstrecke. Während Lorenzo mit Yamaha drei WM-Titel gewinnen konnte, schaffte es Pedrosa mit Honda am Ende nie, den ganz großen Pokal nach Hause zu nehmen.
Ende 2018 hängte Pedrosa seine Helm an den Nagel. Seinen Platz im Honda-Team übernahm Lorenzo, doch nach einem schwierigen Jahr beendete auch er seine Karriere. Pedrosa dockte bei KTM an und hat als Testfahrer maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung.
„Es sieht aus, als wäre er zwei Sekunden langsamer, aber wenn man sich dann die Zeiten ansieht, zählt er zu den Schnellsten. Er bewegt sich kaum auf dem Motorrad und ist sehr statisch. Er lässt den Hinterreifen kaum rutschen, es sieht aus wie auf Schienen.“
„Seine Körpersprache auf dem Motorrad sieht sehr langsam aus, aber andererseits ist das sehr effektiv. Es ist unglaublich“, analysiert Lorenzo. Aufgrund seiner Körpergröße kann Pedrosa das Motorrad nicht mit Kraft und Einsatz um die Kurven zwingen.
Das Motorrad muss das technisch können. Deswegen ist Pedrosa so ein guter Testfahrer, weil er das richtige Feedback für die Entwicklung geben kann. Das hat sich jahrelang bei Honda gezeigt und nun auch bei KTM.
„Er ist ein sehr feinfühliger Fahrer, der genau weiß, welche Teile gut sind und welche Teile schlecht“, ist Lorenzo überzeugt. „Er hat das bei KTM gezeigt. Und Honda hat mit seinem Abschied viel verloren.“
„Mit all den Umständen in den vergangenen vier, fünf Jahren, inklusive der Verletzung von Marquez, bin ich mir sicher, dass Honda heute besser dastehen würde, wenn sie Dani als Testfahrer hätten.“
„Um ein guter Testfahrer zu sein, sind die Technik und die Feinfühligkeit wichtiger als der Speed. Marquez ist vielleicht stärker als Dani, mehr ein Champion oder generell schneller, aber Dani ist in allen Details ein sehr feinfühliger Fahrer. Darin ist er zweifellos einer der Besten.“
Auch Marc Marquez lobte in Misano die Leistung seines ehemaligen Teamkollegen. Eine Rückkehr von Pedrosa zu Honda ist allerdings ausgeschlossen. Er hat seinen Vertrag mit KTM um ein weiteres Jahr verlängert. Ob es auch 2023 Wildcard-Einsätze geben wird, steht derzeit noch nicht fest.
Text von Gerald Dirnbeck
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