(Motorsport-Total.com) – Ex-MotoGP-Pilot Jorge Lorenzo hat sich auf Social Media zuletzt nicht nur mit Jack Miller (Ducati) und Aleix Espargara (Aprilia) angelegt, sondern auch die Leistung der einzelnen Hersteller und Fahrer während des Katar-Tests analysiert.
Nach der Bestzeit von Miller am Mittwoch schrieb der Spanier: „Katar war schon immer eine freundliche Strecke für die Charakteristik der Ducati und Miller hat sie ausgenutzt, indem er eine sehr gute Pace hatte und auf einer Runde sehr explosiv war.“ Im Moment sei er der stärkste Fahrer der italienischen Marke.
Deshalb nennt ihn Lorenzo als „einen der Favoriten für das erste Rennen“. Ernsthafte Konkurrenz sieht er in Form von Yamaha. So sagt er über Fabio Quartararo: „Er scheint sich mit der 2021er M1 wohler zu fühlen als mit der 2020er. Diesmal hat er sich sehr auf die Rennpace konzentriert und nicht auf eine explosive Runde. Stark.“
Für Lorenzo ist Joan Mir erster Titelfavorit
Quartararos Yamaha-Teamkollege Maverick Vinales habe eine ähnlich gute Pace, allerdings wendet Lorenzo hier ein: „Wir haben schon oft gesehen, wie Maverick nach einigen vielversprechenden Tests nicht das erwartete Ergebnis im Rennen erzielt hat.“
„Deshalb hoffen wir, dass er dieses Mal einen guten Start hinlegen und sein Tempo mit Gelassenheit durchsetzen kann“, so der Spanier, der auch Valentino Rossi bei Petronas-Yamaha einiges zutraut, auch wenn er mit Problemen in den Test startete.
Als seinen Favoriten auf den Titel nennt Lorenzo den amtierenden Weltmeister Joan Mir von Suzuki, „was nicht heißt, dass er auch der Favorit für Katar ist“. Die Strecke sei wegen der langen Gerade und ihrer Charakteristik vielleicht nicht die beste für Suzuki und Mir. „Aber ich erwarte, dass er um das Podium kämpft.“
Großes Lob für Honda-Neuling Pol Espargaro
Mirs Teamkollege Alex Rins ordnet Lorenzo in Bezug auf Speed und Rennpace auf dem Niveau des Weltmeisters ein. Deshalb prognostiziert er: „Eine großartige Rivalität erwartet uns in diesem Jahr, um herauszufinden, wer das Sagen haben wird.“
Pol Espargaro, der sein Honda-Debüt auf Platz zehn abschloss, ist für Lorenzo „ohne Zweifel die größte Überraschung dieser Tests“. „Pol war schon immer ein sehr talentierter und aggressiver Fahrer, aber ich habe ehrlich gesagt nicht erwartet, dass er beim ersten Kontakt mit dem Motorrad der Beste von Honda sein würde. Bravo!!!“
Weniger begeistert zeigt sich der ehemalige MotoGP-Pilot von der Leistung der KTMs bei den Testfahrten. „Ich habe mir viel von ihnen erwartet, aber vielleicht ist Katar nicht die beste Strecke für sie“, analysiert Lorenzo, der Miguel Oliveira „immer noch als stärksten Fahrer der österreichischen Marke“ ausmacht.
Kein leichter Stand für die Ducati-Rookies
Zu guter Letzt äußert sich der Spanier auch noch über Jorge Martin (Pramac-Ducati), der den Test als schnellster Rookie auf Platz 14 beendete – knapp vor seinem Rookie-Kollegen Enea Bastianini, der ebenfalls eine Ducati, jedoch älteren Jahrgangs, fährt.
„Der erste Kontakt mit der MotoGP ist gar nicht so einfach, vor allem mit einem so starken und aggressiven Motorrad wie der Ducati“, weiß Lorenzo. Der Rückstand von über einer Sekunde dürfe deshalb nicht überbewertet werden. „Vielleicht weil ihm noch die Erfahrung fehlt, um das Potenzial des Reifens in der Zeitattacke zu nutzen.“
In seinen Highlights zum Katar-Test (Stand: Donnerstagnachmittag) zieht er schließlich ein generelles Fazit und kategorisiert einige Fahrer und Marken wie folgt: beste Pace – Quartararo, größte Überraschung – Pol Espargaro, größte Enttäuschung – KTM, Underdog – Morbidelli, stärktes Team – Ducati und Yamaha.
Text von Juliane Ziegengeist
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