(Motorsport-Total.com) – MotoGP-Champion Jorge Martin hält sich die Tür für ein mögliches Wiedersehen mit Ducati in der Zukunft offen.
Der Spanier sagt, er sei offen für eine erneute Zusammenarbeit mit Ducati, obwohl seine Beziehung zur Marke durch deren Entscheidung, Marc Marquez den Vorzug für den zweiten Platz im Werksteam zu geben, zerrüttet wurde.
Martin war der ursprüngliche Favorit für den Platz von Enea Bastianini. Doch Ducati änderte plötzlich die Meinung und nahm stattdessen den sechsmaligen MotoGP-Champion Marc Marquez unter Vertrag nahm. Dies veranlasste Martin, alle Verbindungen zu Ducati zu kappen und bei Aprilia zu unterschreiben.
Obwohl der 26-Jährige offenbar noch immer etwas verärgert über Ducatis Entscheidung ist, hat er das Unternehmen öffentlich dafür gelobt, dass es ihm die Chance gegeben hat, Francesco Bagnaia bei seiner erfolgreichen Titelverteidigung 2024 zu schlagen.
„Ich kann Ducati nur danken. Sie haben mir viel gegeben. Zum Beispiel die Möglichkeit, in die MotoGP zu kommen, was bereits sehr schwierig ist“, kommentiert Martin im Rahmen der Veranstaltung „Campioni in Festa“, an der er teilnahm, da er vertraglich noch bis zum 31. Dezember an Ducati gebunden ist.
„Als ich [in der MotoGP] ankam, war die Desmosedici kein Siegerbike. Es war nicht das einfachste Projekt, aber sowohl sie als auch ich hatte Vertrauen. Und dann gaben sie mir die Möglichkeit, bis zum Ende um die Weltmeisterschaft zu kämpfen“, so Martin.
„Niemand hier, keiner von Ihnen [den Medien], dachte, dass es so enden würde, aber am Ende ist es so geendet, ich habe den Titel gewonnen. Dafür kann ich Ducati nur danken, und vielleicht können wir in Zukunft wieder zusammenarbeiten“, liebäugelt er mit einem Ducati-Comeback.
Lehre aus der MotoGP 2023: Konstanz wichtiger als Siege
Pramac-Pilot Martin kämpfte bereits 2023 um den MotoGP-Titel, war aber letztendlich nicht „bereit“, um Ducati-Werksfahrer Bagnaia zu schlagen. In diesem Jahr kehrte er als kompletterer Fahrer in die Meisterschaft zurück, wobei er sich auf Beständigkeit statt auf Siege konzentrierte, was ihm half, der erste Fahrer zu werden, der in der MotoGP-Ära den Titel auf einem Satelliten-Motorrad gewann.
Auf die Frage, ob er zu Beginn des Jahres geglaubt habe, dass er Champion werden könnte, antwortete Martin: „Ja, natürlich. Wie Gigi sagte: Wenn man die Saison mit dem Gedanken beginnt, nicht zu gewinnen, dann fahre ich als Erster nach Hause, denn ich brauche nicht all diese Kopfschmerzen, um zu versuchen, zu gewinnen.“
Martin wird 2025 mit Aprilia ein neues Kapitel in seiner Karriere aufschlagen. Aprilia belegte in diesem Jahr den dritten Platz in der Konstrukteurswertung, obwohl es der einzige Hersteller war, der Ducati in einem Grand Prix schlagen konnte.
Neustart bei Aprilia sorgt für frische Motivation
Der Weltmeister räumt ein, dass Aprilia noch viel Arbeit vor sich hat, um im aktuellen Regelzyklus die Lücke zu Ducati zu schließen. Aber er ist der Meinung, dass die Möglichkeit, für eine Marke zu fahren, die nicht ganz vorne mitfährt, ihn zusätzlich motiviert, auf seinem aktuellen Erfolg aufzubauen.
„Wir fangen bei null an und lernen“, bemerkt Martin über seinen Wechsel zu Aprilia. „Wir werden sehen, wo wir anfangen, und versuchen, uns jeden Tag zu verbessern. Wer weiß, was wir erreichen können. Vielleicht starten wir sehr gut und können Großes leisten. Vielleicht starten wir nicht so gut und müssen uns verbessern. Wir werden sehen, was passiert, aber ich denke, es könnte sehr gut werden.“
„Ich denke, dass ich eine sehr große Herausforderung vor mir habe. Es wird sehr schwierig werden. Es ist nicht einfach, ein siegreiches Motorrad oder ein siegreiches Projekt gegen ein Motorrad oder Projekt auszutauschen, das momentan überhaupt nicht siegreich ist. Aber ich bin sehr zuversichtlich und denke, dass mich das noch mehr für dieses neue Projekt motiviert“, erklärt der Spanier.
„Ich bin mir sicher, dass es großartig gewesen wäre, bei Ducati zu bleiben und bereits eine Weltmeisterschaft zu haben, aber das hier motiviert mich noch mehr, in der Welt der Motorräder jemand zu sein“, so Martin.
Text von Sebastian Fränzschky, Matteo Nugnes
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