(Motorsport-Total.com) – Das Ducati-Debüt von MotoGP-Superstar Marc Marquez war zweifellos das große Highlight des Nachsaisontests in Valencia.
Bereits bei seinem ersten Test mit der Ducati Desmosedici behauptete sich Marquez im Spitzenfeld der Wertung und führte diese teilweise an.
Ducati-Markenkollege Jorge Martin ist nicht überrascht vom Speed der Nummer 93. Am Dienstag erhielt Martin zum ersten Mal die Chance, die Datenaufzeichnungen des achtmaligen Weltmeisters zu studieren. Dabei erkannte der Spanier, dass es beim Fahrstil viele Parallelen gibt.
„Ich habe mir seine Daten vom ersten Stint angeschaut“, bestätigt Martin bei DAZN. „Es sieht so aus, als ob wir einen identischen Stil haben. Ich konnte aber bereits einige Dinge lernen und hoffe, dass ich noch mehr lerne. Ich habe mich wirklich darauf gefreut, seine Daten zu sehen.“
„Er war sehr schnell. Doch das hat niemanden überrascht, weil wir alle damit gerechnet haben“, erklärt der MotoGP-Vizeweltmeister, der einen eher durchwachsenen Testtag erlebte. Mit 0,899 Sekunden Rückstand landete Martin auf der 15. Position.
Zwei Stürze kratzen am Selbstvertrauen von Jorge Martin
Zwei Stürze warfen Martin zurück und kratzten am Selbstbewusstsein der Nummer 89. „Es war ein komplizierter Tag. Bei dem Sturz fuhren wir mit einem zu harten Reifen. Mir ist nichts passiert. Danach gab es ein Problem an der Boxenausfahrt“, schildert der Pramac-Pilot.
„Ich habe mich geärgert, dass ich mein Selbstvertrauen vom Wochenende verloren habe. Es war ein sehr komplizierter Tag“, bilanziert der Spanier, der die 15. Position nicht überbewertet: „Wir haben zu keinem Zeitpunkt darüber nachgedacht, auf Zeitenjagd zu gehen. Wir sind in diesem Jahr schon genug Risiken eingegangen.“
Kein gutes Gefühl mit dem Prototyp für die MotoGP-Saison 2024
Neben den Werkspiloten erhielt auch Martin von Ducati einen Vorgeschmack auf die MotoGP-Saison 2024. Beim Valencia-Test konnte er die Ducati Desmosedici GP24 testen, die sich laut Insidern hauptsächlich beim Motor vom bisherigen Modell unterscheidet.
„Es war schwierig, das neue 2024er-Motorrad zu verstehen“, gesteht Martin. „Das Gefühl damit war etwas seltsam, irgendetwas funktionierte nicht mit der Elektronik. Ich spürte (beim neuen Motor) mehr Leistung, weiß aber nicht, ob er besser ist.“
Laut Martin war der 2024er-Motor nicht gut zu dosieren. „Die Verbindung mit der Drosselklappe funktionierte nicht gut, denke ich“, grübelt der Spanier und fügt hinzu, was er sich von Ducati wünscht: „Mehr Leistung, man will immer mehr Leistung, damit man auf den Geraden schneller ist. Doch die Charakteristik sollte sich nicht ändern.“
Marc Marquez nur auf der „alten“ Ducati: Warum das kein Nachteil sein muss
Herausforderer Marc Marquez drehte am Dienstag seine Runden mit der bewährten 2023er-Version, mit der Francesco Bagnaia den Titel holte. Zu Saisonbeginn könnte Marquez demzufolge im Vorteil sein, weil es für die GP23 viele Erfahrungswerte gibt.
Die Erfolge von Enea Bastianini im Vorjahr und Marco Bezzecchi in der abgelaufenen Saison zeigen, wie konkurrenzfähig die Vorjahres-Maschinen von Ducati besonders in der ersten Saisonhälfte sind.
Jorge Martin fiebert dem Duell mit Marc Marquez in der MotoGP-Saison 2024 bereits entgegen: „Es ist eine Herausforderung und eine Motivation, gegen einen der besten Fahrer der Geschichte antreten zu können.“
Am Montag nach dem finalen Grand Prix der Saison gab es einen Helmtausch mit Marc Marquez. „Ich war sehr aufgeregt, einen von Marcs Helmen zu haben. Ich denke, er ist einer der Größten in der Geschichte. Es war sehr schön, die Helme zu tauschen, mit ihm und auch mit Dani Pedrosa“, kommentiert der Vizeweltmeister.
Text von Sebastian Fränzschky
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