(Motorsport-Total.com) – Titelverteidiger Alvaro Bautista fuhr bei der Superbike-WM in Assen in einer eigenen Liga und gewann alle drei Rennen.
Der Ducati-Pilot baute seinen Vorsprung in der WM auf 56 Punkte aus. Herausforderer Toprak Razgatlioglu (Yamaha) war ähnlich chancenlos wie Rekord-Champion Jonathan Rea (Kawasaki). Deshalb griff der Türke zu ungewöhnlichen Mitteln und plante, sich mit Rea zu verbünden, um Bautistas Rhythmus zu stören.
„Nach dem Superpole-Rennen sprach ich mit Johnny und fragte ihn, warum er nicht versucht hat, zu attackieren“, schildert Razgatlioglu. „Als er versuchte, zu attackieren, kam ich näher heran. Ich war am absoluten Limit. Wenn er einen Angriff gestartet hätte, wäre ich vielleicht in der Lage gewesen, ebenfalls anzugreifen. Dann hätten wir um den Sieg kämpfen können. Doch er startete keinen Angriff.“
„Im zweiten Rennen sagte ich mir, dass jetzt Schluss ist. Zwei Rennen lang fuhr ich nur hinterher. Dieses Mal wartete ich in den ersten Runden nicht ab, was die Reifen machen. Ich attackierte, leider zog er nach einer halben Runde wieder vorbei“, berichtet Razgatlioglu.
„Ich gab mein Bestes. Vor allem zu Rennbeginn pushte ich zu 100 Prozent, vielleicht sogar zu 200 Prozent. Alle wissen, dass Alvaro in den finalen fünf oder sechs Runden sehr schnell ist“, erklärt der Yamaha-Pilot, der aktuell erster Verfolger von Bautista ist, aber beinahe ein komplettes Wochenende zurückliegt, was die Punkte angeht.
Rekord-Champion Jonathan Rea liegt nach dem Sturz in Lauf zwei bereits über 100 Punkte zurück und hat somit kaum noch Chancen auf den Titel in diesem Jahr. „Jonathan gibt auch sein Bestes. Es ist nicht gut, dass er im zweiten Rennen gestürzt ist. Ich kann es nachvollziehen, denn er ist am Limit. Wir sind auch am Limit. Alvaro kann entspannter fahren. Aber wir geben nicht auf“, verspricht Razgatlioglu.
Was sagt Jonathan Rea zu Toprak Razgatlioglus Plan?
Jonathan Rea sprach nach dem finalen Rennen über den Plan von Toprak Razgatlioglu, den Rhythmus von Alvaro Bautista zu stören. „Natürlich war es in seinem Interesse, dass ich Alvaros Rhythmus zerstöre. Ich versuchte, zu überholen. Doch es war unmöglich“, bemerkt Rea.
„Es gibt keinen Weg vorbei. Er macht am Ausgang von Kurve 5 bis Kurve 6 so viel Zeit gut“, staunt Rea über die Konkurrenzfähigkeit von Bautista. „Wir probieren alles mögliche. Doch Alvaro macht es gut und hat ein gutes Werkzeug. Es ist schwierig, so jemanden zu überholen, wenn man selbst bereits am absoluten Limit ist. Es ist einfach zu riskant.“
Razgatlioglu bestätigt, dass Bautista momentan einen Schritt voraus ist: „Für mich und die anderen Fahrer ist es momentan schwierig, weil Alvaro so stark ist. Sollte es in Barcelona regnen, dann können wir um den Sieg kämpfen. Wobei, Alvaro ist auch im Nassen sehr stark. Ich denke aber, dass der Regen unsere einzige Chance ist.“
„Nach Barcelona kommt Misano. Da ist Alvaro auch wieder sehr stark“, bemerkt Razgatlioglu nach dem dritten von zwölf Events.
Text von Sebastian Fränzschky
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