„Wer sein Bike liebt, der schiebt“. So lautet ein altes Sprichwort.
In diese Situation kam Johann Zarco im Finale des Grand Prix von San Marino. In der letzten Runde rollte seine Tech-3-Yamaha ohne Kraftstoff aus, bis der Franzose schließlich in der letzten Kurve anhalten musste.
Zarco nahm sich ein Herz und rannte mit seiner Yamaha, die 157 Kilogramm wiegt, Richtung Ziellinie. Unter dem Applaus der Fans schaffte er es auch und wurde als 15. gewertet. Dafür kassierte der Rookie noch einen WM-Punkt.
„Ich muss meinen Puls überprüfen, denn er war auf der Ziellinie wahrscheinlich höher als beim Fahren“, lacht Zarco nach seiner Einlage. Platz 15 ist „besser als nichts“. Ursprünglich war er auf Kurs zum siebten Platz. „Vor Kurve 11 bekam ich dann das Benzinproblem. Ich blieb im sechsten Gang. Das funktionierte bis Kurve 14, aber für die letzten beiden Kurven war es viel schlimmer. Von der letzten Kurve an musste ich laufen. Es war ein weiter Weg. Es gibt dort zwei Linien, die Startlinie und die Ziellinie. Und die Ziellinie war wirklich weit.“
Einige Fahrer überholten den laufenden Franzosen, der die Positionen mitzählte und wusste, dass WM-Punkte noch möglich waren. „Ich sah die beiden KTM und sogar Crutchlow. Mit seinem Sturz kam er auch noch vor mir ins Ziel! Man verliert mit einem Sturz also weniger Zeit, als wenn man laufen muss“, lacht Zarco. „Das dürfte natürlich nicht passieren, wir sind enttäuscht. Zumindest habe ich einen Punkt. Das ist besser als nichts. Es gibt schlimmere Dinge im Leben, als ein Rennen ohne Benzin zu beenden.“
Dass er mit seiner ungewollten Laufeinlage für ein Bild des Rennens sorgte, sieht Zarco locker: „Wir dürfen nicht vergessen, dass ein MotoGP-Rennen eine Show ist. Zumindest habe ich den Fans eine Show gezeigt. Wir werden das nicht so schnell vergessen.“ Wo genau der Fehler lag, muss das Tech-3-Team noch analysieren. Zarco merkt an, dass teilweise die Traktionskontrolle zu stark wirkte und er sie verstellen muss.
Insgesamt ist er mit seiner Leistung im Regen zufrieden: „Es war für alle ein schwieriges Rennen. Zu Beginn hatte ich ein gutes Gefühl. Mit vollem Tank fühlte ich mich komfortabel, aber ich verlor bei der Beschleunigung. Als die Strecke abtrocknete, wurde mein Gefühl besser, aber nicht so gut wie erwartet. Es war wichtig, konzentriert zu bleiben. Ich habe die Stürze von Crutchlow und Lorenzo gesehen. Sie sind in der WM hinter mir. Gegen Rennende konnte ich zwar nicht schneller fahren, aber meinen Vorsprung auf Redding kontrollieren.“
Text von Gerald Dirnbeck & David Emmett
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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Respekt, er ist ein echter Racer