Reifenregel - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Die Regel für den Mindestdruck im Vorderreifen wird etwas angepasst

(Motorsport-Total.com) – Die neue Reifendruckregel sorgte in der vergangenen MotoGP-Saison für viele Diskussionen.

Als die Regel scharf gestellt wurde, gab es im Herbst einige Verwarnungen und Strafen, weil der Mindestdruck im Vorderreifen über zu viele Runden unterschritten worden ist.

Beim Saisonfinale in Valencia summierte sich das auf drei Zeitstrafen im Grand Prix. Am härtesten traf es Fabio Di Giannantonio, der dadurch einen Podestplatz verlor. Das Problem daran war auch, dass die Zeitstrafen erst lange nach der Siegerehrung und Pressekonferenz bekannt wurden.

Also lange nachdem die Zuschauer den Fernseher abgeschaltet hatten, gab es ein anderes Ergebnis. „Das wurde thematisiert“, sagt KTM-Motorsportchef Pit Beirer. „Niemand hat Interesse daran, weder die Dorna noch die FIM. Es war ein Lernprozess.“

Da die Belastung für den Vorderreifen immer größer wurde, hat Michelin aus Sicherheitsgründen darauf gepocht, dass der vorgegebene Mindestdruck nicht unterschritten werden darf. Und damit sich alle daran halten, wurde das einheitliche Messsystem und der Strafenkatalog eingeführt.

„Die Strafen müssen auch ausgesprochen werden, denn sonst kann man sich so ein Limit sparen“, sagt Beirer pragmatisch. „Wenn man in Mugello mit 366 km/h in die Bremse geht und das Hinterrad in der Luft ist, bewegen wir uns mit dem ganzen Paket auf einer kleinen Fläche Gummi.“

„Dass hier Michelin sagt, dass es Limits gibt, wo es dann gefährlich ist. Die sind zu akzeptieren. Aber natürlich zerbricht es den Ingenieuren den Kopf, weil die Reifenperformance für das ganze Motorradpaket entscheidend ist. Die Reifen sind schon ein sehr sensibles Thema für uns alle.“

Für 2024 hat Michelin an den Mischungen für den Vorderreifen gearbeitet. Generell sollen die neuen Reifen etwas härter sein. Parallel dazu läuft in den kommenden Monaten die Arbeit an einer komplett neuen Karkasse für 2025 weiter.

Aber schon in der neuen Saison wird Michelin die Vorgabe beim Mindestdruck im Vorderreifen etwas senken. „Im Prinzip gibt es die Veränderung, dass der Druck noch ein weiteres kleines Stück abgesenkt werden darf“, bestätigt Beirer.

„Dann wird das neue Limit die Grenze sein, wo aufgeschrien wird, wenn jemand darunter ist. Das ist so im Rennsport. Wenn sich die Regeln verschieben, werden wieder alle an die absolute Grenze gehen. Die Regel ist für alle gleich.“

Strafmaß noch Gegenstand von Gesprächen
Bei der Auslegung der Strafen war ursprünglich angedacht gewesen, dass es 2024 keine Verwarnungen und Zeitstrafen geben wird, sondern eine sofortige Disqualifikation. Das soll aber nun vom Tisch sein. Der genaue Strafenkatalog wird noch diskutiert.

MotoGP-Technikdirektor Corrado Cecchinelli bestätigt gegenüber Crash.net, dass es keine Verwarnungen mehr geben wird. „Es wird eine Strafe geben, die momentan noch die Disqualifikation ist, aber darüber wird diskutiert“, so der Italiener.

„Die Strafe ist noch Gegenstand von Diskussionen, um sie im Vergleich zu einer Disqualifikation abzuschwächen. Es wird auch über die Anzahl der Rennrunden gesprochen, die man über dem Mindestdruck sein muss.“

Bisher musste ein Fahrer im Sprint 30 Prozent der Runden über dem Mindestdruck sein und im Grand Prix 50 Prozent. Das könnte nun auf eine größere Distanz ausgedehnt werden, da mit einem etwas niedrigerem Druck als im Vorjahr gestartet werden darf.

Denn dann würde der Druck im Laufe des Rennens nicht zu hoch steigen als beim bisher vorgegebenen Mindestdruck. Bei Missachtung könnte eine größere Zeitstrafe drohen. Die genauen Details stehen noch nicht fest.

Text von Gerald Dirnbeck

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