Im Rahmen des USA-Grand-Prix in Laguna Seca standen auch die Feierlichkeiten zu Yamahas fünfzigjährigem Rennjubiläum im Mittelpunkt. Kenny Roberts hat einen großen Teil zu der Rennhistorie der Marke beigetragen. 1977, 1978 und 1979 wurde der „King“ Weltmeister der 500er-Klasse. In Laguna Seca nahm der US-Amerikaner an den Feierlichkeiten teil und fuhr unter anderem, zum ersten Mal übrigens, mit der aktuellen 800er M1 ein paar Runden.
Was meint er über den Prototypen? „Die 1.000er werden viel besser sein. Dieses Ding muss man so steif und präzise fahren, dass es für meinen Geschmack nicht soviel Spaß macht“, sagt Roberts gegenüber der ‚GPWeek‘ über die 800er. „Man kann damit so schnell man will um eine Kurve fahren, bis man irgendwann stürzt. Die Reifen, die Dämpfung und das Chassis sind so gut, um eine bestimmte Kurve perfekt zu fahren. Wenn man sie aber nicht genau so fährt, dann funktioniert es nicht.“
Roberts meinte, dass man seine alte 500er überfahren, in den Kurven rutschen lassen konnte und man das verfügbare Drehzahlband des Zweitakters ausnutzen konnte. Die aktuellen Prototypen müssen dagegen exakt am Limit gefahren werden, wie Jorge Lorenzo regelmäßig demonstriert. Der Weltmeister kann unzählige Runden am Stück bis auf das Zehntel genau abspulen.
„Wenn man neben der Linie ist, dann mag das das Motorrad nicht“, setzt Roberts fort. „Ich kann mir vorstellen, dass man mit diesen Motorrädern sehr frustriert sein kann, wenn man nicht weiß, warum man nicht schnell genug ist. Ich bevorzuge meine 500er.“ Den alten 990er-Motor kennt der dreifache Weltmeister ebenfalls, denn er hat das V5-Honda-Triebwerk in einem Roberts-Chassis einmal getestet. Dieses Motorrad setzte er für seinen Sohn im Jahr 2006 ein.
„Ich glaube, dass die neuen 1.000er viel besser werden. Die V5-Honda war ein viel netteres Motorrad. Ich glaube, die 1.000er werden allen helfen. Diese 800er sind wie eine große 250er mit 300 PS. Den Fahrern wird die 1.000er viel besser gefallen, weil sie ein höheres Drehmoment hat. Die aktuellen Motoren haben nur Drehzahlen.“
Text von Gerald Dirnbeck
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