Nach der fulminanten Debütsaison und der Dominanz im Vorjahr ist Marc Marquez auf dem besten Weg, in diesem Jahr den dritten MotoGP-Titel in Folge zu holen. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr zog sich Marquez in diesem Winter keine Verletzung zu und fuhr bei beiden Sepang-Tests die Bestzeit. Der HRC-Pilot ist für die neue MotoGP-Saison der klare Favorit.
„Wenn ich mir die Rundenzeiten der Tests anschaue, dann hat Marquez offensichtlich nicht die Vormachtstellung eingebüßt“, grübelt Ex-Racer Kevin Schwantz im Gespräch mit ‚Crash.net‘. Der US-Amerikaner hofft, dass die neue Saison spannender wird als die vergangene. Besonders in der ersten Saisonhälfte war gegen Marquez kein Kraut gewachsen.
Doch wie können Valentino Rossi, Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa den Weltmeister aus dem Konzept bringen? „Wenn ich bei einem Rennen wusste, dass ein anderer Fahrer stärker ist als ich, dann habe ich jede Gelegenheit genutzt, um mich vor ihm zu behaupten. Selbst wenn es ein Harakirimanöver war, um ihn auf der Bremse zu überholen“, erinnert sich Schwantz an seine aktive Zeit.
Der langjährige Suzuki-Pilot fordert Marquez‘ Gegner auf, den Rhythmus des 22-Jährigen zu stören: „Wenn ich nie vor ihm fahre, besteht die Gefahr, dass der andere Fahrer einfach so dominant weitermacht, wie er es das ganze Wochenende tat. Doch wenn ich attackiere, dann kann ich vielleicht seinen Rhythmus stören und mich für zwei Kurven vor ihm behaupten. Er könnte wieder überholen, doch dann würde ich erneut versuchen, vorbeizugehen.“
„Das beobachte ich, wenn jemand an Marquez vorbeizieht. Er versucht sofort, zu kontern“, erklärt Schwantz, der hofft, dass die Gegner nicht tatenlos zuschauen, wie Marquez von Sieg zu Sieg fährt. „Wenn man einfach nur hinterherfährt, dann bleibt nichts anderes übrig, als zu beobachten, wie der Vorsprung immer größer wird.“
Die ausgeklügelte Technik der MotoGP-Maschinen verhindert laut Schwantz spannendere Rennen. „Ich denke, das Material hat einen großen Einfluss darauf – die Elektronik und die Einheitsreifen. Das hat dazu geführt, dass der Rennsport etwas weniger spannend ist. Ich denke, man kann auch das Wort langweilig verwenden“, schildert der US-Amerikaner kritisch.
„Man beginnt das Rennen mit einem Motorrad, das dem sehr ähnlich ist, mit dem man das Rennen beendet. Im Verlauf des Rennens lässt die Haftung vermutlich etwas nach, doch durch die Elektronik sind die Motorräder viel konstanter. Man kann alles feststellen und durchdrehende Reifen und dies und das vermeiden. Dadurch hat der Fahrer nicht mehr so einen großen Einfluss“, bemerkt der 500er-Weltmeister von 1993.
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter
Neueste Kommentare