Kevin Schwantz fuhr in seiner Karriere insgesamt 105 Grands Prix in der Motorrad-WM. Seine ersten Starts absolvierte der US-Amerikaner im Jahr 1986. Zwischen 1988 und 1994 zählte Schwantz zu den Stars der 500er-Klasse.
Im Frühling 1995 beendete er seine Karriere. Im Vergleich zu aktuellen Fahrern wie Valentino Rossi, Dani Pedrosa, Jorge Lorenzo oder Nicky Hayden war seine Karriere deutlich kürzer.
Das war zur damaligen Zeit aber nicht ungewöhnlich, denn die giftigen 500er-Zweitakter sorgten für viele Stürze und Verletzungen. Auch die Topstars waren davor nicht gefeit. „Der größte Unterschied zwischen damals und heute ist die Elektronik. Es ist immer noch körperlich anstrengend, aber der Sport verzeiht jetzt etwas mehr. Deshalb dauern die Karrieren auch länger als damals“, findet Schwantz.
Die Elektronik mit Anti-Wheelie- und Traktionskontrolle machte die MotoGP deutlich sicherer. Highsider, wie sie zu 500er-Zeiten an der Tagesordnung waren, sind heute seltener zu sehen. Schwantz, der im Jahr 1993 nach dem schweren Sturz von Wayne Rainey Weltmeister wurde, hängte im Alter von 30 Jahren seinen Helm an den Nagel. Die Nachwirkungen diverser Verletzungen nagten schon in seiner letzten vollen Saison 1994.
„Zur damaligen Zeit haben sich die Leute im Alter von 30 Jahren nach etwas anderem umgesehen, denn Motorradfahren wollte man nicht mehr, sofern man körperlich noch dazu in der Lage war“, sagt Schwantz. Sein Name wird für alle Zeiten mit Suzuki verbunden sein. In den vergangenen Jahren startete der US-Amerikaner bei den 8 Stunden von Suzuka und durfte auch die neue MotoGP-Suzuki Probefahren. Außerdem fuhr Schwantz in Valencia 2011 eine Ehrenrunde mit der Honda des tödlich verunglückten Marco Simoncelli.
Somit hat Schwantz einen Eindruck der aktuellen MotoGP-Prototypen. „Könnte Kevin Schwantz, wenn er jetzt 25 wäre, gegen Marquez, Rossi, Lorenzo und Pedrosa fahren?“, stellt er selbst eine interessante Frage in den Raum. Seine Antwort lautet: „Absolut! Ich würde sie wahrscheinlich genau so oft besiegen, wie sie mich. Jedes Rennen wäre ein großer Kampf, das ist sicher.“
Text von Gerald Dirnbeck
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