Bastianini u Bagnaia - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Wie wird sich das Stallduell zwischen Bastianini und Bagnaia entwickeln?

(Motorsport-Total.com) – Haben einige Rennen der MotoGP-Saison 2022 schon einen Vorgeschmack auf 2023 geliefert?

Enea Bastianini und Francesco Bagnaia haben sich mehrmals enge Duelle geliefert. Während Bastianini im Gresini-Team eine Vorjahresmaschine fuhr, kämpfte Bagnaia im Werksteam um den WM-Titel.

In Misano setzte sich Bagnaia hauchdünn gegen Bastianini durch und holte sich den Heimsieg. Anschließend behielt Bastianini in Aragon die Oberhand und gewann mit wenigen Zentimetern Vorsprung. Auch in Sepang gab es ein enges Duell zwischen den beiden.

In Malaysia besiegte Bagnaia wiederum Bastianini. Die Rennsituation war speziell, denn bei einer bestimmten Konstellation hätte Bagnaia schon dort Weltmeister werden können. Es waren angespannte Gesichter in der Ducati-Box zu sehen.

„Es gab in dieser Saison einige Situationen“, blickt Sportdirektor Paolo Ciabatti im Interview mit der englischsprachigen Edition von ‚Motorsport.com‘ zurück. „‚Pecco‘ hat versucht, diese fast unmöglichen 91 WM-Punkte Rückstand aufzuholen.“

„Wir waren in einigen Situationen ziemlich nervös. In Misano und Aragon – und auch in Sepang, um ehrlich zu sein. Sepang war etwas anders, weil Bezzecchi den Rückstand auf Quartararo verringert hat. Wäre Bezzecchi Dritter geworden, wäre ‚Pecco‘ Weltmeister gewesen.“

„Wir haben also diskutiert, was wir tun sollen, falls Bezzecchi Dritter wäre. Bezzecchi kam bis auf 0,8 Sekunden [an Quartararo] heran, hat dann aber wieder verloren. Also sagten wir uns, dass wir sie frei fahren lassen.“

„Ich denke, dass wir gezeigt haben, dass der ganze Bullshit über Teamorder einfach nur Bullshit war“, findet Ciabatti deutliche Worte. „Hätte es Teamorder gegeben, dann hätte Jack [Miller] in Thailand nicht Zweiter werden und Bastianini nicht in Aragon gewinnen dürfen.“

„Er hätte in Misano auch nicht versuchen dürfen, ‚Pecco‘ bis zur Ziellinie zu überholen oder ihn in Sepang herauszufordern. Manche Leute denken, dass wir im nächsten Jahr vor einer schwierigen Situation stehen, wenn wir beide managen müssen.“

Paolo Ciabatti sieht „Luxussituation“
Denn Bastianini und Bagnaia sind in den nächsten beiden Jahren Teamkollegen im Ducati-Werksteam. Bagnaia will natürlich seinen WM-Titel verteidigen und Bastianini will seinen ersten WM-Titel gewinnen.

Ist ein Stallduell vorprogrammiert? „Ich denke, es ist ein Luxus, den Weltmeister und WM-Dritten im Team zu haben“, findet Ciabatti. „Einer hat vier Rennen gewonnen und der andere sieben. Sie haben mehr als 50 Prozent der Rennen gewonnen.“

„Ich denke, das ist ein schönes Problem zu managen. Ich denke und hoffe, wir haben alle Möglichkeiten, die Situation zu managen. Damit wir einen fairen Wettbewerb zwischen den beiden in unserer Garage haben.“

Eine wichtige Rolle wird Teammanager Davide Tardozzi spielen, der den Ruf hat, auch im Werksteam eine familiäre Atmosphäre zu erzeugen und den Druck zu managen. Trotzdem ist klar, wie Rennfahrer ticken, wenn die Lichter der Ampel ausgehen.

„Ich verlange nicht, dass Teamkollegen Freunde sind“, meint Ciabatti. „Ich denke, dass sich die Situation mit ‚Pecco‘ und Jack nicht wiederholen wird. Es war eine spezielle Beziehung, die aufgrund ihrer Charaktere entstanden ist.“

„Jack ist schon gefahren, als ‚Pecco als Rookie gekommen ist. Ich denke, er hat ihm geholfen. Im nächsten Jahr werden wir zwei Fahrer haben, die die Weltmeisterschaft gewinnen wollen. Ich denke, wir werden die Situation managen können.“

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Lewis Duncan

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