(Motorsport-Total.com) – Pol Espargaro zog nach den beiden MotoGP-Testtagen in Valencia ein positives Fazit.
KTM hatte ein umfangreiches Testprogramm an den Start gebracht. Am Dienstag testete Espargaro ein neues Chassis und fand sofort lobende Worte. Für den Mittwoch gab es ein weiterentwickeltes Chassis. Dieses wurde anhand des Feedbacks von Dani Pedrosa gebaut.
Den Tag begann Espargaro mit dem Chassis vom Dienstag. „Am Vormittag hatte ich einen harmlosen Crash und musste dann auf das andere Bike springen“, spricht der Spanier einen kleinen Zwischenfall in Kurve 10 an. Er nannte es einen kleinen Fahrfehler. Dadurch war Espargaro schon am Vormittag dazu gezwungen, auf das zweite Motorrad mit dem brandneuen Chassis zu steigen.
„Ich fuhr mit einem harten Hinterreifen, um ein Gefühl zu finden und zu verstehen, wie dieses Chassis funktioniert“, berichtet er weiter. „Zur Überraschung aller bin ich in meiner ersten fliegenden Runde 1:30,6 gefahren. Zu diesem Moment war ich Zweiter.“ Das war schlussendlich auch seine schnellste Runde am Mittwoch. Zum Vergleich war Espargaro am Samstag in Q1 1:35,5 gefahren.
„Ich bin sehr glücklich, denn wir haben das zweite neue Chassis und es funktioniert auf Anhieb. Das heißt, wir wissen was wir tun. Das ist sehr wichtig bei diesem neuen Typ von Chassis“, betont der 28-Jährige. „Ich bin einen sehr guten Rhythmus mit einem gebrauchten Reifen gefahren. Das war am Rennwochenende nicht möglich. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Test, denn wir entwickeln uns weiter.“
Fortschritte bei Turning und Traktion
Und in welchem Bereich ist das neueste Chassis besser? „Turning, Traktion und bei der Stabilität“, zählt Espargaro auf. Und das ist nur der Vergleich mit dem Chassis vom Dienstag. Diese drei Punkte sind wesentlich für die Weiterentwicklung der RC16. Man will vor allem die Gripprobleme in den Griff bekommen. Insgesamt soll das neue Chassis beziehungsweise das Gesamtpaket leichter sein.
Lenkt das Motorrad in der Kurve schneller und kann der Fahrer das Motorrad früher aufrichten und beschleunigen, nutzt er mehr Reifenfläche auf dem Asphalt. Dadurch wird nicht nur die Traktion besser, sondern insgesamt auch die Rundenzeit. Auf diesen Bereich hat KTM das Hauptaugenmerk gelegt. Die zusätzlichen Erfahrungen von Testfahrer Pedrosa, der am Mittwoch ebenfalls mit zwei Motorrädern testete, sind sehr hilfreich.
„Den neuen Motor haben wir am Dienstag probiert“, nennt Espargaro einen weiteren Entwicklungsbereich. „Wir testen. Es ist noch nicht die endgültige Version, die wir im nächsten Jahr verwenden werden. Wir probieren unterschiedliche Teile im Motor aus. Der Motor ist etwas stärker, aber es gibt auch negative Aspekte. Wir müssen weiterarbeiten. In Malaysia wird dann alles viel klarer sein.“
Aufgerüstet wird auch auf personeller Ebene. Ein ehemaliger Techniker von Öhlins wurde verpflichtet, der nun in Valencia mit der Arbeit begonnen hat. Er wurde gleich zum Projektleiter ernannt. WP arbeitet nur mit KTM zusammen, während Öhlins alle anderen MotoGP-Teams beliefert und ungleich mehr Erfahrung und Daten zur Verfügung hat. Auch im Bereich Dämpfertechnik wollen die Österreicher besser werden.
Außerdem war in Valencia erstmals Pete Benson für KTM vor Ort. Benson wird in Zukunft das Testteam mit seiner Expertise verstärken. Er hat viele Jahre im Honda-Werksteam gearbeitet und fungierte als Crew-Chief für Nicky Hayden, als der US-Amerikaner Weltmeister wurde. In jüngerer Vergangenheit arbeitete Benson im Moto2-Team Marc VDS. Die vergangene Saison verbrachte er bei BMW in der Superbike-WM.
Rundenzeiten beim MotoGP-Test in Valencia (Mittwoch):
01. Maverick Vinales (Yamaha) – 1:29.849 Minuten (67 Runden)
02. Fabio Quartararo (Petronas-Yamaha) – 1:30.013 (64)
03. Franco Morbidelli (Petronas-Yamaha) – 1:30.114 (52)
04. Cal Crutchlow (LCR-Honda) – 1:30.316 (73)
05. Joan Mir (Suzuki) – 1:30.427 (61)
06. Alex Rins (Suzuki) – 1:30.503 (57)
07. Marc Marquez (Honda) – 1:30.556 (71)
08. Pol Espargaro (KTM) – 1:30.685 (46)
09. Valentino Rossi (Yamaha) – 1:30.781 (68)
10. Jack Miller (Pramac-Ducati) – 1:30.854 (59)
11. Andrea Dovizioso (Ducati) – 1:31.143 (42)
12. Tito Rabat (Avintia-Ducati) – 1:31.258 (63)
13. Michele Pirro (Ducati) – 1:31.424 (40)
14. Dani Pedrosa (KTM) – 1:31.470 (48)
15. Iker Lecuona (Tech-3-KTM) – 1:31.515 (57)
16. Aleix Espargaro (Gresini-Aprilia) – 1:31.526 (43)
17. Karel Abraham (Avintia-Ducati) – 1:31.597 (59)
18. Stefan Bradl (Honda) – 1:31.657 (54)
19. Andrea Iannone (Gresini-Aprilia) – 1:31.800 (38)
20. Alex Marquez (Honda) – 1:32.235 (79)
21. Bradley Smith (Gresini-Aprilia) – 1:32.249 (32)
22. Brad Binder (KTM) – 1:32.367 (66)
23. Danilo Petrucci (Ducati) – keine Zeit (0)
24. Mika Kallio (KTM) – keine Zeit (0)
Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Lewis Duncan
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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