© Motorsport Images – Bradley Smith könnte sich ein MotoGP-Rückkehr zu KTM gut vorstellen
(Motorsport-Total.com) – Bradley Smith war in dieser MotoGP-Saison ein viel beschäftigter Mann.
Neben seiner Tätigkeit als Aprilia-Testfahrer ist der Brite Stammpilot in der MotoE und bestritt als Ersatzmann beim Heim-Grand-Prix in Silverstone sogar ein Moto2-Rennen. Gerne würde Smith dauerhaft in die Königsklasse zurückkehren, doch die Plätze sind hart umkämpft.
Für 2020 ist einzig KTM nach der vorzeitigen Trennung von Johann Zarco noch auf der Suche. 2017/18 fuhr Smith bereits zwei Jahre für den österreichischen Hersteller. Wie stehen seine Chancen auf eine Rückkehr? „Ich weiß, dass ich auf der Liste stehe, aber bisher hat niemand an meine Tür geklopft oder mir so etwas wie einen Vertrag hingelegt“, verrät Smith und betont im exklusiven Gespräch mit ‚Motorsport-total.com‘: „KTM weiß, dass ich sehr gerne wiederkommen möchte.“
„Als ich vergangenes Jahr die Meisterschaft verließ, sagte ich, dass dieses Jahr eine Ausnahme bleiben soll. Mein Ziel was es, 2020 zurückzukommen, und das ist noch nicht vorbei. Vor zwei Monaten war die Chance sehr gering. Jetzt ist sie um einiges größer. Aber ich konzentriere mich aktuell nicht wirklich darauf, weil es noch keine Realität ist“, so Smith weiter.
MotoGP-Comeback soll am besten schon 2020 gelingen
Der 28-Jährige hat zwar einen Zweijahresvertrag mit Aprilia, dieser lasse ihm jedoch ein wenig Spielraum, „um die KTM-Option zu nutzen, wenn sie verfügbar wird“. Sein Fokus liege aber derzeit ohnehin auf der MotoE und dem Titelkampf, den Smith als Gesamtdritter noch nicht aufgegeben hat. Folglich sagt er bezüglich KTM: „Wenn nicht jemand kommt und an die Tür klopft, was noch nicht der Fall war, konzentriere ich mich auf das, was ich derzeit habe – MotoE und Aprilia.“
Die Möglichkeit, bei KTM vorerst nur für ein Jahr unter Vertrag zu stehen, würde Smith im Fall der Fälle aber nicht schrecken. „Wo ist die bestmögliche Plattform, dein Talent zu zeigen? Auf einem MotoGP-Bike“, weiß er. „Da spielt es keine Rolle, ob nur für fünf Wildcards, nur für den Wintertest oder den Wintertest und 20 Rennen. Man muss die Chance ergreifen.“
Außerdem erklärt der Brite: „Die Verträge (für 2021; Anm. d. R.) werden sowieso nach vier oder fünf Rennen unterzeichnet, also ist es nicht wirklich ein Einjahresvertrag, sondern vielmehr ein Vier-Fünf-Rennen-Vertrag, um zu versuchen, sich für die Zukunft in Stellung zu bringen. Es ist ein riskantes Spiel, du weißt nie, wie sich die Dinge entwickeln werden, also tust du dein Bestes, und das in jedem Rennen, Jahr für Jahr.“
Smith sieht sich in seiner Leistung bei KTM 2017/18 bestätigt
Blickt er auf seine eigene Vergangenheit mit KTM zurück, sieht Smith die Situation mit Zarco gespalten. „Für den Fall, Zarco wäre angetreten und allen davon gefahren, hätte ich immer noch in den Spiegel schauen und sagen können, dass ich mein Bestmögliches gegeben, aber das Niveau nicht ganz erreicht habe. Ich wüsste, dass der bessere Mann den Job bekommen hat.“
Doch es kam anders, was einige ihre Sicht auf seine Leistungen bei KTM überdenken lassen sollte, findet Smith: „Alles sieht von außen viel einfacher aus. Niemand weiß, wie es wirklich ist, bis er es selbst versucht. Leider ist so gekommen und natürlich habe ich mir das nicht gewünscht, weil ich die Jungs liebe, mit denen ich in den vergangenen zwei Jahren gearbeitet habe. Jeder, von Ingenieuren über Mechaniker bis hin zum Management, kümmerte sich sehr gut um mich.“
„Es tut mir leid, dass es nicht geklappt hat – aber ich bin hier, wenn sie mich brauchen, um zu fahren. Vielleicht bin ich nicht das magische Heilmittel, aber ich bin jemand, der sein Bestes gibt, und mein absolut Bestes ist nicht weit entfernt von dem, was sie im Moment brauchen“, sagt der 28-Jährige selbstbewusst. Wie realistisch ein Comeback wirklich ist, wird sich zeigen.
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Valentin Khorounzhiy
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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