Brad Binder auf der nicht einfach zu fahrenden KTM RC16, Jahrgang 2024

(Motorsport-Total.com) – Ein Rennwochenende steht in der MotoGP-Saison 2024 noch an, nämlich das von Valencia nach Barcelona verlegte Saisonfinale am 16./17. November.

Ein Blick auf die aktuelle Sturzstatistik offenbart aber schon jetzt, dass gemessen an der Anzahl Fahrer keiner der fünf Hersteller im Feld so viele Stürze zu beklagen hatte wie KTM.

Die vier KTM-Fahrer Brad Binder, Jack Miller, Pedro Acosta, Augusto Fernandez sind im bisherigen Verlauf der Saison zusammengerechnet 81 Mal gestürzt. Zählt man noch die Stürze der Wildcard-Starter Pol Espargaro und Dani Pedrosa hinzu, sind es sogar 87 KTM-Stürze.

MotoGP-Rookie Acosta ist es, der die Sturzliste mit 26 Stürzen klar anführt, und zwar nicht nur die KTM-Liste, sondern die Sturzliste aller MotoGP-Piloten 2024. Binder und Miller stehen beide bei 19 Stürzen, Fernandez bei 17.

War es bei Saisonhalbzeit noch Marc Marquez (Gresini-Ducati), der die meisten Stürze auf dem Konto hatte, so hat ihn Acosta mittlerweile „übertrumpft“. Als Nicht-KTM-Fahrer finden sich aktuell neben Marc Marquez einzig noch dessen Teamkollege Alex Marquez sowie VR46-Ducati-Pilot Marco Bezzecchi im Bereich von 17 und mehr Stürzen in dieser Saison.

Was ist der Grund für die hohe Anzahl an Stürzen im KTM-Lager? „Es ist offensichtlich, dass uns ein bisschen Speed fehlt“, spricht Brad Binder weniger auf die Fahrer des österreichischen Herstellers an als auf die Maschine. „Wenn wir dann versuchen, mit den Jungs vor uns mitzuhalten, dann kommt man schon mal leicht über das Limit hinaus“, so der Südafrikaner.

„Wir alle versuchen unser Bestes, keine Frage. Dabei rutscht uns eben manchmal das Vorderrad weg. So ist das leider“, sagt Binder, der auch 2025 für das KTM-Werksteam fahren wird. Seine Zielsetzung mit Verweis auf die vielen Stürze in der Saison 2024: „Für nächstes Jahr müssen wir natürlich versuchen, das abzustellen. Das ist klar.“

Die Schwachpunkte der RC16 in der aktuellen Spezifikation beschreibt Binder in einer Aufzählung, die sich wie ein Klagelied liest: „Die Bremsphase ist bei uns nicht gerade großartig, wir können nicht dieselben Kurvengeschwindigkeiten fahren wie die anderen, unser Umlenkverhalten ist nicht fantastisch, und wenn wir das Gas aufdrehen, haben wir stark mit einem durchdrehenden Hinterrad zu kämpfen.“

Dem hält Binders Noch-Teamkollege Jack Miller entgegen, dass „wir immerhin einen guten und starken Motor haben. Es ist nicht so, dass wir ein langsames Motorrad hätten“. Abgesehen vom Motor sei die 2024er-KTM dem Vorjahresmodell „sehr ähnlich“, wie der Australier anführt. Der größte Unterschied sind für ihn – und diese Erkenntnis ist im KTM-Lager nicht neu – die 2024er-Reifen von Michelin.

Auf die diesjährige Reifenkonstruktion mussten sich freilich alle Hersteller im Feld einstellen, nicht nur KTM. Den anderen aber ist dieser Umstellungsprozess zumindest dahingehend besser gelungen, dass bei weitem nicht so viele Stürze zu verzeichnen waren. Zwar liegt die Anzahl der Ducati-Stürze im bisherigen Saisonverlauf zusammengerechnet sogar bei 125. Aber Ducati hat eben acht Stammpiloten im Aufgebot, nicht nur vier.

Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: German Garcia Casanova

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