Bester KTM-Pilot auf P9: Pedro Acosta lag über 16 Sekunden zurück

(Motorsport-Total.com) – Das MotoGP-Wochenende in Silverstone verlief aus KTM-Sicht ernüchternd. An der Spitze gaben die Ducati-Piloten erneut das Tempo vor. Aprilia übernahm dank Aleix Espargaro die Rolle des ersten Verfolgers, während die vier KTM-Piloten deutlich hinter den Erwartungen zurück blieben. Rookie Pedro Acosta war am Sonntag als Neunter bester KTM-Vertreter.

Für KTM-Werkspilot Brad Binder endete das Rennen bereits kurz nach dem Start. „Als ich zum Start kam, fiel es mir schwer, den Leerlauf einzulegen. Ich dachte mir, ‚Oh Mist!‘. Ich ahnte bereits, was passiert“, berichtet der Südafrikaner, der auf Grund einer defekten Kupplung nicht beschleunigen konnte.

Die Kupplung der KTM RC16 rutschte durch. „Ich versuchte, es bis in die Box zu schaffen, um das Motorrad zu tauschen, aber so weit kam ich nicht“, erklärt Binder, der beim Start großes Glück hatte, dass er nicht von einem der anderen Fahrer getroffen wurde.

Offen bleibt, was für Binder möglich gewesen wäre. Im Sprint am Samstag war er als Vierter der bestplatzierte KTM-Pilot. Binder ging zuversichtlich in den Grand Prix, nachdem seine Crew für das Warm-up eine umfassende Änderung machte.

„Wir verwendeten etwas, das wir seit Jahren nicht nutzten. Ich war mit dem Medium-Reifen schneller als zuvor“, bemerkt Binder. „Doch bereits am Samstag wurde klar, dass wir die Reifen sehr stark beanspruchen. Wir hatten sehr viel Schlupf. Unser Reifenverbrauch war sehr hoch. Deshalb wäre es schwierig gewesen, im Rennen bis zum Ende schnell zu sein.“

Pedro Acosta wünscht sich von KTM ein runderes Paket
Der hohe Reifenverbrauch der KTM sorgte dafür, dass es für Pedro Acosta im Laufe des Rennens nach hinten ging. Zu Rennbeginn fuhr der Spanier rundenlang auf P7, verlor dann aber einige Positionen und kam schlussendlich mit 16,4 Sekunden Rückstand als Neunter ins Ziel.

Damit war der MotoGP-Rookie nicht unzufrieden. „Das Rennen war besser als erwartet. Ich rechneten damit, dass es schwierig wird. Vielleicht hätten wir das Wochenende anders angehen sollen“, grübelt Acosta mit Blick auf das gesamte KTM-Lager.

„Ein neunter Platz ist nicht das, was wir uns wünschen. Doch uns war klar, dass es ein Kurs ist, auf dem wir leiden werden“, berichtet Acosta. Der Rookie ist nicht überrascht, dass die KTM in Silverstone nicht so konkurrenzfähig war wie die Ducati und die Aprilia.

Das flüssige Layout in Silverstone betont die Schwächen der RC16. Das Motorrad konnte die Qualitäten in langsamen Kurven und beim harten Bremsen nicht ausspielen. Die flüssigen Kurvenkombinationen hingegen unterstreichen die Schwächen der RC16.

„Wenn man hart bremst, dann baut man viel Geschwindigkeit ab. Und dann ist man langsam“, erkennt Acosta und nennt den Weg für die Zukunft: „Wir müssen versuchen, das Turning des Motorrads für diese Art von Kurven zu verbessern.“

„Ich bin optimistisch, dass wir in Misano, Aragon, Thailand und Japan wieder an der Spitze mitfahren können. Wir sind vier Fahrer, die in den Bremszonen hart pushen. Das ist unsere Stärke“, erklärt der Moto2-Weltmeister und fordert, dass die KTM-Ingenieure an einem runderen Paket arbeiten müssen.

Laut Acosta muss KTM einige Stärken opfern, um die Schwächen zu kaschieren. „Wenn man um eine Meisterschaft kämpfen möchte, dann sollte man an den schlechten Tagen nicht Zehnter werden. Man sollte mindestens immer in den Top 5 landen“, so der Spanier.

Mehr als 25 Sekunden Rückstand: Jack Miller chancenlos
KTM-Werkspilot Jack Miller beendete den Großbritannien-Grand-Prix außerhalb der Top 10. Der Australier kam als Zwölfter ins Ziel und hatte 25,8 Sekunden Rückstand auf Sieger Enea Bastianini (Ducati).

Miller bezeichnet sein Rennen als „nicht ideal“, obwohl er laut eigenen Aussagen alles gab und versuchte. Doch wie die anderen KTM-Piloten bekam auch Miller Probleme mit den Reifen. Gegen Rennende war der Australier chancenlos und wurde schlussendlich noch von Fabio Quartararo (Yamaha) überholt.

„Ich versuchte vor allem zu Rennbeginn, mit den anderen Jungs mitzuhalten. Doch dann bekam ich Gripprobleme am Kurveneingang. Vor allem in Kurve 3 fiel es mir sehr schwer, das Motorrad zu verzögern“, berichtet Miller. „Mein Reifen war am Ende“, stellt er klar.

In der Fahrerwertung ist Pedro Acosta (122 Punkte) aktuell bester der vier KTM-Piloten. Der spanische MotoGP-Rookie liegt auf P6 der WM. Brad Binder (114 Punkte) ist aktuell WM-Siebter. Jack Miller (42 Punkte) befindet sich auf P16, direkt vor Markenkollege Augusto Fernandez (15 Punkte) aus dem GasGas-Team.

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Gerald Dirnbeck

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