Bei KTM hat man ganz klare Absichten in die Motorrad-WM zurückzukehren. In der vergangenen Woche kam es zu einem überaus vielversprechenden Rollout mit einem ersten Moto3-Prototyp. Bei guten Witterungsbedingungen konnten am Dienstag und Mittwoch im spanischen Cartagena etwa 130 Runden ohne Probleme gefahren werden. Um erste Eindrücke mit dem in allen Belangen neu entwickelten Motorrad zu sammeln, wurde Michi Ranseder als Pilot für dieses Rollout ausgewählt.
„Wir können mit dem Roll-Out sehr zufrieden sein“, bilanziert Wolfgang Felber, der bei KTM das Moto3-Projekt leitet. „Bei diesem Motorrad handelt es sich um einen ersten Moto3-Prototyp, sozusagen um ein fahrendes Experimental-Motorrad. Wir befinden uns mit dem gesamten Projekt noch in einer frühen Phase. Trotzdem wollten wir schon jetzt unbedingt Erfahrungswerte auf einer Rennstrecke sammeln. Das ist uns auch an diesen zwei Tagen gelungen. Wir konnten viele Daten erfassen und auch viele Messungen durchführen.“
„Bis auf den Vormittag am ersten Tag hat das Wetter mitgespielt“, so Felber weiter. „Der leichte Regen tat aber nichts zur Sache, da die ersten Runden sowieso nur als Installationsrunden angedacht waren. So etwas kann man auch auf nasser Fahrbahn durchführen. Im weiteren Verlauf ließen es die Bedingungen aber zu, dass wir unser Programm vollständig abarbeiten konnten. An dieser Stelle muss ich auch die vorzügliche Arbeit von Michi Ranseder hervorheben, der sehr viel zu dem erfolgreichen Gelingen beigetragen hat.“
Als nächstes steht die Auswertung der gesammelten Daten an, bevor bis gegen Ende Juli die endgültige Moto3-Rennmaschine für 2012 fahrbereit entwickelt sein soll. „Bis dahin wollen wir aber noch ein-, zweimal mit dem Prototyp auf eine Rennstrecke testen gehen“, erläutert der langjährige KTM-Ingenieur. „Selbstverständlich werden zuvor auch Erfahrungswerte und Änderungen in den Prototyp einfließen. Schlussendlich wollen wir aber ab der zweiten Jahreshälfte mit einer nahezu finalen Version startklar sein. An diesem Motorrad wird sich dann bis zur Saison 2012 wahrscheinlich nicht mehr viel ändern.“
Ranseder genießt in der Szene einen ausgezeichneten Ruf als hervorragender Entwicklungspilot, mit gutem technischen Verständnis. Für Felber war es daher naheliegend den 25-Jährigen für diesen Test zu engagieren. „Michi hat sehr viel Erfahrung“, meint er. „Wir kennen ihn schon seit den Zeiten von unserem Juniorteam, und es ist auch noch nicht allzu lange her, dass er eine 125er gefahren ist. Denn vom Fahrwerk her unterscheidet sich ein Moto3-Motorrad nur gering von einer 125er-Rennmaschine. Michi hat an diesen zwei Tagen einen sehr guten Job abgeliefert. Er hat uns sehr viel weiter geholfen.“
Text von Maximilian Kroiss
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