Am Sonnag konnte Marc Marquez Enea Bastianini hinter sich halten

(Motorsport-Total.com) – Zum vierten Mal in dieser MotoGP-Saison ist Marc Marquez ein Doppelpodium gelungen: Nach den Wochenenden Le Mans, Barcelona und Aragon schaffte es der Gresini-Pilot auch beim Grand Prix von Japan an beiden Tagen unter die Top 3.

Nach dem dritten Platz im Sprint wurde er am Sonntag im Hauptrennen erneut Dritter. Allerdings fiel der Kampf ums Podium diesmal deutlich weniger spannend aus als noch am Samstag, als sich Marquez in den Schlussrunden mit Enea Bastianini duellierte.

„Es war ein langweiliges Rennen“, sagt Marquez selbst. „Es war langweilig, weil es keine Überholmanöver gab, und ich liebe Überholmanöver. Aber Pecco hatte die perfekte Strategie“, lobt er Rennsieger Bagnaia. „Er setzte sich direkt an die Spitze und schonte die Reifen, aber versuchte auch, eine Lücke aufzumachen.“

„Als ich auf Platz drei lag, hatten er und Martin bereits eine Lücke aufgefahren. Ich versuchte, einen Weg zu finden, diese Lücke zu verkleinern, aber als ich auf der Bremse etwas mehr attackierte, unterlief mir in Kurve 1 ein Fehler“, erklärt Marquez.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Bastianini bereits begonnen, zu Marquez aufzuschließen. Der Spanier orientierte sich folglich mehr nach hinten: „Ich gab meine Jagd nach vorne auf und konzentrierte mich darauf, Bastianini zu kontrollieren.“

„Er fuhr sehr gut und ich war ein wenig besorgt mit Blick auf die letzten Runden. Wir wissen ja, wie stark er da sein kann. Aber wir konnten es kontrollieren.“

Marquez erklärt Überholschwierigkeiten
Er behauptete Platz drei und kam gut eine halbe Sekunde vor Bastianini ins Ziel. Auf Rennsieger Bagnaia fehlten ihm am Ende knapp vier Sekunden, auf Martin 2,6. „Wir haben das Wochenende weit weg von ihnen begonnen und es recht nahe beendet – nicht nah genug, aber die Richtung stimmt“, so Marquez.

Auf die Frage, ob er bei einer besseren Ausgangsposition im Rennen mit Bagnaia und Martin hätte kämpfen können, antwortet der Gresini-Pilot: „Natürlich ist alles anders, wenn man von weiter vorne startet, aber wir fuhren von Startplatz neun los.“

„Der Start war gut, wenn auch nicht perfekt. In Kurve 10 überholte mich Martin, ich verlor in der Beschleunigung Zeit und dann kam in Kurve 11 auch noch Miller vorbei. Das hat mich etwas gekostet. Aber so ist das eben“, fasst Marquez zusammen.

Bis er Miller hinter sich lassen konnte, dauerte es einige Runden. „Auf Strecken wie dieser mit einem Stop-and-Go-Charakter verliert man auf der Bremse viel Performance, wenn man hinter jemandem fährt“, erklärt er die Überholproblematik.

„Und dann gewinnt man nichts am Kurvenausgang wegen der Aerodynamik. Das macht unser Leben schwieriger. Man kann den Fahrer vor sich nur überholen, wenn man drei, vier Zehntel schneller ist. Ist man nur ein Zehntel schneller, ist es unmöglich.“

Um so entscheidender sind eine gute Startposition und ein guter Start. Deshalb betont Marquez: „Wichtig für uns ist es, unser Qualifying zu verbessern. Es sieht so aus, als wäre uns das hier gelungen. Wir waren schnell, aber wir hatten Pech.“

Bastianini hadert mit seiner Startphase
Am Samstag hatte der Spanier im Qualifying einen Streckenrekord aufgestellt, verlor diesen wegen Missachtung der Tracklimits aber wieder – und fiel auf Startplatz neun zurück.

Bastianini ging im Vergleich dazu von Position vier ins Rennen, hatte aber diesmal keine so gute Startphase wie noch am Samstag im Sprint. „Ich bin frustriert, weil die erste Runde nicht meinen Erwartungen entsprochen hat“, sagt der Italiener.

„Brad (Binder) hat mich überholt – wie immer am Limit. Das hat mich viele Positionen gekostet. Hinter Brad hing ich dann auch eine ganze Zeit lang fest.“ Währenddessen fuhr der Zug nach vorne ab. Einmal an Binder vorbei, konnte Bastianini die Lücke zu Marquez zwar schließen, für eine Attacke reichte es aber nicht.

„Ich war schnell und fühlte mich gut auf dem Bike. Für das Podium war es aber zu spät, auch wenn ich noch ziemlich nah an Marc herankam“, analysiert der Ducati-Pilot selbst.

„Meine Pace war gut, aber auch die von Marc. Ich habe versucht, noch etwas mehr herauszuholen, aber bekam ein paar Probleme mit dem Hinterreifen. Denn als ich hinter Brad fuhr, beanspruchte ich den Hinterreifen sehr stark, um ihn zu attackieren. Als es an der Zeit war zu pushen, war ich also schon am Limit.“

In der WM-Wertung hat Bastianini damit wieder ein paar Punkte auf Marquez eingebüßt. Im Rennen um den Titel sind beide nach ihren Stürzen in Indonesien schon zu weit weg, zwischen ihnen geht es aber noch um den dritten Gesamtrang.

Das zeigt sich auch auf der Strecke: „Es stimmt, dass wir oft miteinander kämpfen. Dabei geht es natürlich auch um den dritten Platz in der Weltmeisterschaft. Er wird den Rest der Saison sicher stark sein“, sagt Bastianini über Marquez. Vor den letzten vier Saisonevents trennen die beiden nur zwei Punkte.

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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