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© GP-Fever.de – Valentino Rossi wollte den Sieg unbedingt, ging aber am Ende leer aus

Drei Runden vor Rennende war der erste Saisonsieg für Valentino Rossi zum Greifen nah: Der Yamaha-Pilot hatte sich beim Großen Preis von Frankreich an Teamkollege Maverick Vinales, der in Führung lag, herangekämpft und schob sich in der ersten Schikane am Spanier vorbei, um die Spitze zu übernehmen.

Doch das Glück währte nicht lang, Rossi machte Fehler, Vinales ging wieder vorbei – und der Doktor in Kurve 11 der letzten Runde zu Boden.

Aus der Traum vom Sieg und auch vom Podium. Selbst WM-Punkte waren für den Italiener nicht mehr drin, denn er schaffte es nicht, seine Yamaha M1 doch noch über die Ziellinie zu bringen. Dabei hatte das Rennen so vielversprechend angefangen: Rossi startete von Position zwei, seinem besten Qualifying-Ergebnis in diesem Jahr, und behauptete lange Zeit den dritten Platz hinter Vinales und Rookie Johann Zarco, den er sechs Runden vor Schluss kassierte.

Doch sein Duell mit Vinales sollte für Rossi mehr als enttäuschend enden. „Es ist eine große Schande, denn für mein Team war es das beste Wochenende der Saison. Ich war konkurrenzfähiger, auch im Nassen, aber insbesondere im Rennen“, ärgert sich der 38-Jährige über die verpasste Chance. „Für mich hätte das mit Sicherheit das beste Resultat der Saison werden können.“ Sprich: ein Sieg. Denn in Argentinien und Austin war er bereits Zweiter geworden.

Rossi fuhr „das perfekte Rennen“ – bis zum Sturz
„In der Mitte des Rennens hatte ich ein paar Probleme mit dem Vorderreifen und zu viel Bewegung. Aber ich versuchte, ruhig zu bleiben und nicht zu viel zu machen, weil ich mich nicht hundertprozentig wohlfühlte“, erklärt Rossi. „Mit mehr Temperatur war es schwieriger als gestern. Aber danach wurde die Balance des Motorrads besser, ich konnte schneller fahren. Das erste Mal, als ich 1:32.6er-Zeiten fuhr, dachte ich mir: ‚Wunderbar!'“

In der Folge konnte er Zarco überholen und sich an Vinales heften, um zu attackieren – zunächst auch mit Erfolg. „Leider machte ich auf der letzten Runde dann einen Fehler in Kurve 6 und fiel ein wenig zurück, sodass Maverick mich überholen konnte“, schildert Rossi die letzten Kilometer aus seiner Sicht. „Ich bin vielleicht nur ein Km/h schneller angekommen, aber das war genug, denn ich habe das Motorrad beim Bremsen verloren und musste die Ideallinie verlassen.“

Doch er spekulierte auf eine weitere Chance, „denn ich war sehr nah dran und in Sektor vier gut unterwegs“. Rossi ließ nicht locker, war voll und ganz auf Sieg gepolt: „Ich konnte ihn heute riechen. Es war das perfekte Rennen. Natürlich ist es schwer, mit Maverick zu kämpfen. Aber ich war sehr stark. Ich war fünf Kurven vom Sieg entfernt und im entscheidenden Moment ist mir ein Fehler passiert“, räumt er ein. War es zu viel Risiko?

Nullrunde in Le Mans wirft Rossi weit zurück
„Was während des Sturzes passiert ist, verstehen wir nicht“, sagt der Yamaha-Pilot. „Normalerweise musst du auf das Vorderrad achten, aber mir ist das Hinterrad weggerutscht, als ich gestürzt bin. Wie auch immer, ich habe einen Fehler gemacht und so ist es.“ Er werde die Daten mit seinem Team genau analysieren, um der Sache auf den Grund zu gehen und seinen ersten Ausfall seit Japan 2016 ad acta legen zu können.

Selbstredend wäre der 38-Jährige zu seinem Heimrennen in Mugello in zwei Wochen lieber mit einem Sieg oder weiteren Podium auf dem Konto gereist. Zumal er durch den Ausfall nicht nur die WM-Führung an Le-Mans-Sieger Vinales verlor, sondern auch noch Honda-Pilot Dani Pedrosa passieren lassen musste. Er wurde Dritter und klettere damit auf WM-Platz zwei. Der Spanier verzeichnet 68 Punkte, Vinales 85 und Rossi 62.

Dennoch zieht dieser ein insgesamt positives Fazit: „Für mich war es trotzdem ein gutes Wochenende, ich war stark. Jetzt müssen wir an das nächste Rennen denken. Ich hoffe, dass ich dort so wie an diesem Wochenende fahren kann.“ Dann glaubt der Italiener, auch in Mugello vorne mitkämpfen zu können. Dort erlebte Rossi übrigens sein letztes Sturz-Drama in der Finalrunde: 2001 crashte er in Führung liegend bei Regen. Bis Le Mans war ihm das nie wieder passiert.

Text von Juliane Ziegengeist & David Emmett

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