Noch sechs Rennen sind in der MotoGP-Saison 2016 zu absolvieren. Marc Marquez reist mit 50 Punkten Vorsprung im Gepäck nach Rimini, wo an diesem Wochenende der Grand Prix in Misano ausgetragen wird.
„Letztendlich muss man es so sehen: 50 Punkte mit einem Rennen weniger sind ein größerer Rückstand als 53 mit einem Rennen mehr“, rechnet Verfolger Valentino Rossi vor. Marquez ist der einzige Fahrer, der in allen zwölf Rennen WM-Punkte gesammelt hat.
Wie schnell man einen Vorsprung verspielen kann, zeigt aktuell die Moto2-Klasse. Nach Österreich hatte Johann Zarco 34 Punkte Vorsprung auf Alex Rins. Dieses Polster ist auf zehn Zähler geschrumpft. Dazu kommt, dass in der MotoGP-Klasse in den vergangenen sieben Rennen sieben verschiedene Fahrer gewonnen haben. Marquez und Rossi kommen in diesem Zeitraum auf je einen Sieg. Konstante Ergebnisse entscheiden.
Eine knappe Mehrheit der Leser von ‚Motorsport-Total.com‘ glaubt, dass die WM noch nicht entschieden ist. In einer nicht repräsentativen Umfrage, bei der 1.129 Stimmen abgegeben wurden, sind 52,79 Prozent der Meinung, dass Rossi in diesem Jahr noch den WM-Titel gewinnen kann. 44,29 Prozent glauben, dass die Sache erledigt ist und Marquez die Weltmeisterschaft schon in der Tasche hat. Lediglich 2,29 Prozent der Stimmen entfielen auf Jorge Lorenzo. 64 Punkte beträgt der Rückstand des Titelverteidigers.
Nun wird das packende Duell am kommenden Wochenende in Misano fortgesetzt. Rossi holte dort 2008, 2009 und 2014 den Sieg. „Misano wird das wichtigste Wochenende der Saison. Es ist mein Heimrennen und der Druck wird groß sein“, weiß der Liebling der Fans. Die Tribünen werden sich spätestens am Sonntag in ein gelbes Meer verwandeln. „Es kommen immer viele Fans und die Atmosphäre wird großartig“, freut sich Rossi auf die Unterstützung der Italiener.
Außerdem ist Misano auf dem Papier eine Yamaha-Strecke. Neben Rossis Erfolgen gewann Lorenzo zwischen 2011 und 2013 dreimal in Folge. „Mir gefällt die Strecke und normalerweise ist es für unser Bike auch eine gute Strecke“, glaubt Rossi, rechnet aber dennoch mit einem schwierigen Rennen: „Mit den neuen Reifen weiß man vorher nie, wie es werden wird. Wir müssen alles geben und noch etwas mehr.“
Marquez holte sich im Vorjahr bei wechselhaftem Wetter den Sieg. Es war nach Dani Pedrosa 2010 der zweite Honda-Sieg in Misano. Die Strecke passt zu Marquez Fahrstil, wie seine Moto2-Siege 2012 und 2011 sowie sein Erfolg in der 125er-Klasse 2010 zeigen. Neben Yamaha und Honda kommen auch Ducati und Suzuki für den Sieg infrage. Das Layout sollte theoretisch auch der GSX-RR liegen und Ducati testete vorab auf dieser Strecke und ist optimal vorbereitet.
Aufgrund dieser Umstände zeigt sich Marquez wie so oft vor einem Rennwochenende abwartend: „Schwierig zu sagen“, formuliert er seine Erwartungen für Misano. „Ich erwarte, dass ich mit Yamaha kämpfen werde. Das muss unsere Einstellung sein. Wir dürfen nicht dorthin reisen und denken, dass wir Schwierigkeiten haben werden. Wenn wir über das Wochenende gut arbeiten, dann können wir um das Podest kämpfen.“
Text von Gerald Dirnbeck
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