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© MotoGP.com – Valentino Rossi drehte in Misano seine letzten Testrunden als Stammpilot

(Motorsport-Total.com) – Für Valentino Rossi war der zweitägige MotoGP-Test in Misano gleichzeitig auch sein letzter in der Königsklasse.

Zum Ende der aktuellen Saison hat der Italiener ja bekanntermaßen seinen Rücktritt erklärt. Allzu sehr vermissen wird er die Testerei aber nicht, wie er nach zwei arbeitsreichen Tagen in Misano zugibt.

„Es ist der letzte Test, also ist es ein wichtiger Moment, aber ehrlich gesagt werde ich die Tests in Zukunft nicht vermissen“, gesteht Rossi. „Denn es ist immer anstrengend und harte Arbeit, sowohl körperlich als auch mental. Und es ist schwierig. Das ist der harte Teil unseres Jobs. Ich bevorzuge die Rennwochenenden!“

Nachdem er im Rennen am Sonntag 17. geworden war, fuhr Rossi am ersten Testtag die elftschnellste Zeit (+0,646 Sekunden); am Mittwoch beendete er den Tag als 19. mit einem Rückstand von 1,258 Sekunden. Sein Fazit fällt positiv aus.

Rossi sieht Fortschritte: „Das Gefühl ist besser“
„Der Test war recht positiv, vor allem der erste Tag war gut“, blickt der Petronas-Yamaha-Pilot zurück. „Am Ende war ich recht schnell unterwegs und in der Lage, besser zu fahren als am Wochenende. Vor allem in der Bremsphase und am Kurveneingang war ich schneller. Die Rundenzeit sah nicht so schlecht aus.“

„Wir hatten nicht viel Neues zu testen, haben uns also auf das konzentriert, was wir haben, um die Balance des Motorrads zu verbessern. Und das Gefühl ist besser. Am Mittwoch haben wir mit zwei oder drei weiteren kleinen Dingen weitergemacht. Alles war in Ordnung und wir konnten unsere Arbeit zufriedenstellend beenden.“

Was ist für ihn in den vier verbleibenden MotoGP-Rennen, darunter ein weiterer Heim-Grand-Prix in Misano Ende Oktober, noch möglich? „Wir hoffen, dass wir stärker sind. Wir arbeiten daran und versuchen, einige Dinge zu verbessern“, sagt Rossi und ergänzt: „Aber jetzt hängt es sehr stark von der jeweiligen Strecke ab.“

Was waren die besten Tests in Rossis Karriere?
„In zwei Wochen werden wir in Austin fahren. Austin ist eine sehr spezielle Strecke, sehr schwierig. Voller Unebenheiten. Mit wenig Grip. Nicht einfach. Und 2019, als ich das letzte Mal dort war, war ich stark. Mal sehen, wie es dieses Mal laufen wird.“

Auf die Frage, welcher MotoGP-Test ihm bis heute am meisten in Erinnerung geblieben ist, erklärt der neunfache Weltmeister: „Die Tests, an die man sich erinnert, sind normalerweise die, bei denen man zum ersten Mal ein neues Motorrad ausprobiert hat. Ich erinnere mich also sehr gut an den ersten Test mit der 250er.“

„Aber vor allem an den ersten Test mit der Honda 500 in Jerez, mit Jeremy (Burgess) und Bernie (Ansiau; Anm. d. R.). Ich glaube, das war im November oder Dezember 1999. Das war sehr beeindruckend. Und ich erinnere mich auch noch gut an den ersten Test der Viertakt-Honda, der in Suzuka nach den 8 Stunden stattfand.“

Künftige MotoGP-Tests schließt Rossi nicht aus
Damals gewann Rossi das 8-Stunden-Rennen zusammen mit Colin Edwards. „Und danach haben wir den Test mit der ersten MotoGP-Maschine gemacht. Das war im August 2001, glaube ich“, erzählt Rossi. „Ein weiterer Test, an den ich mich sehr gut erinnere, war der erste Test mit der Yamaha, in Sepang, im Januar 2004.“

„Das war das erste Mal, dass ich die M1 ausprobiert habe. Auch zusammen mit Jeremy. Ich denke, das sind die besseren Tests meiner Karriere gewesen“, resümiert Rossi, der nicht komplett ausschließen will, auch künftig noch einen Test zu fahren.

„Wir werden sehen, wie sehr ich das MotoGP-Fahren vermissen werde, wenn ich es nicht mehr mache. Aber wie gesagt sind die Tests sicher nicht der beste Teil des Jobs. Aber das sage ich jetzt. Vielleicht werde ich die MotoGP vermissen und dann würde es mir nichts ausmachen, ab und zu einen zu fahren“, meint Rossi.

Bei seinem letzten Test als Stammfahrer gab es einen besonderen Zaungast: Vater Graziano. Auch er hat die Nachricht des Rücktritts mittlerweile verdaut. „Er wollte, dass ich weitermache, aber jetzt geht es ihm gut (mit der Entscheidung) und er kam an beiden Tagen vorbei, um ein paar Runden zu sehen“, verrät der Italiener.

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Matteo Nugnes

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