Jorge Lorenzo kam der gute Schwung bei den MotoGP-Wintertestfahrten abhanden. In Malaysia war der Ducati-Pilot schnell und zuversichtlich, doch in Thailand kehrten die Schwierigkeiten zurück.
Er fand kein Vertrauen und konnte nicht attackieren. Der letzte Test in Katar lief gemischt. Zeitweise zeigte Lorenzo gute Rundenzeiten, doch es blieben Zweifel. Auf dem Niveau seines Teamkollegen Andrea Dovizioso war der Spanier nicht. „Selbst wenn er in Buriram Probleme hatte, so glaube ich, dass Jorge einer der Topleute sein kann“, zeigt Teammanager Davide Tardozzi Optimismus.
Lorenzo selbst gibt zu, dass er weiterhin Probleme mit der Desmosedici hat. „Drei Tests sind wenig, um eine große Evolution zu machen. Deshalb gibt es für die Zukunft noch viel Raum für Fortschritte. Ich spüre immer noch nicht, dass es mein Motorrad ist. Am letzten Tag haben wir Schritt für Schritt die Abstimmung verbessert. Dadurch konnte ich meine Pace um eine Sekunde steigern. Das Problem ist, dass die anderen Fahrer und Werke eine weitere halbe Sekunde gefunden haben.“
Dass die Ducati großes Potenzial hat, beweist Dovizioso. Für Lorenzo geht es darum, die Details auf die Reihe zu bringen. „Man muss die beste Abstimmung verstehen, die beste Kombination für meinen Fahrstil. Wenn das passiert, dann werde ich an der Spitze um Siege und gute Ergebnisse kämpfen.“ Platz neun und 0,663 Sekunden Rückstand waren es am letzten Testtag. Problematischer waren seine Rundenzeiten bei einem längeren Run, denn sie lagen nur bei 1:56 Minuten.
Überbewerten will Lorenzo diesen „kurzen“ Longrun von sieben Runden aber nicht. „Wir mussten noch Dinge ausprobieren und ich verglich erneut die Verkleidung mit Winglets. Schließlich war nicht mehr genug Zeit. Der Test war auch um eine Stunde kürzer. Sieben Runden sind natürlich nicht genug, aber wir konnten nicht mehr fahren.“ Deswegen bestehen für den Saisonauftakt in knapp zwei Wochen noch Fragezeichen. Lorenzo muss sich auf ein Chassis und eine Verkleidungsvariante festlegen.
Text von Gerald Dirnbeck & Oriol Puigdemont
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