(Motorsport-Total.com) – Schien es in Le Mans etwas bergauf zu gehen, klagt Jorge Lorenzo am MotoGP-Wochenende in Mugello über die alten Probleme mit seiner Honda.

Im Qualifying kam der Spanier nicht über Rang 17 hinaus. Den Sprung in Q2 verpasste er um mehr als acht Zehntel.

„Ich denke, das Problem ist, dass ich mich immer noch nicht wohl und natürlich mit dem Motorrad fühle, vor allem auf dieser Strecke“, erklärt Lorenzo. „Heute Morgen versuchten wir es mit einem neuen Reifen, ich war ziemlich schnell, aber im Allgemeinen fühle ich mich nicht wohl.“

Tatsächlich fuhr Lorenzo im dritten Training mit 1:46.893 Minuten seine bisher schnellste Zeit in Mugello. Doch auch sie reichte nicht, um ihn in die Top 10 zu katapultieren.

Lob für Marquez: „Unglaubliche Rundenzeit“
Da er sich im Qualifying nicht steigern konnte, blieb er am Ende auf dem 17. Platz hängen. Es ist die schlechteste Startposition für Lorenzo in dieser Saison. „Ich versuche mein Bestes. Aber es ist wahr, dass ich im Qualifying nicht sehr gut gefahren bin“, gibt er zu. „Ich machte einige Fehler und habe keine gute Runde hinbekommen.“

„Diese Strecke ist, abgesehen von Marc, für Honda immer schwierig. Marc fuhr heute ehrlich gesagt unglaublich im Qualifying. Er war auch sehr clever, auf das perfekte Hinterrad zu warten, um diese unglaubliche Rundenzeit zu machen. Aber sonst haben alle Honda-Fahrer ein wenig mehr auf dieser Strecke kämpfen“, weiß der Teamkollege von Marquez.

Der Weltmeister stellte im Windschatten von Ducati-Konkurrent Andrea Dovizioso einen neuen Rundenrekord auf und sicherte sich damit die Pole-Position. Die beiden LCR-Piloten Cal Crutchlow und Takaaki Nakagami belegten die Plätze sechs und zehn.

Lorenzo will die Honda weiterentwickeln
Am meisten zu kämpfen hat also augenscheinlich Lorenzo. „Wir brauchen einen Plan, um Lösungen zu finden, sodass sich das Motorrad für mich und auch die anderen einfacher und entspannter fahren lässt. Außer Marc hat der Rest ja aus einem bestimmten Grund Probleme damit, konkurrenzfähig zu sein“, mutmaßt Lorenzo.

Er glaubt, Honda mit seiner Erfahrung helfen zu können: „Ich habe das schon mit anderen Marken gemacht. Ich bin ein sensibler Fahrer mit viel Erfahrung. Wenn ich mein Gefühl auf diesem Motorrad verbessern und es einfacher machen kann, werden das Tempo und andere Fahrer davon profitieren. Vielleicht sogar Marc.“

„Wenn wir das Motorrad in der Beschleunigung sanfter und auf der Bremse stärker machen, kann auch Marc schneller fahren. Offensichtlich gewinnt er, also wird man mich nicht so viel ändern lassen, oder? Man will weiter mit Marc gewinnen. Aber ich denke, das Ziel mit Honda muss sein, die Plätze eins und zwei zu erreichen“, sagt Lorenzo.

Vergleich zu Ducati: „Komplett neues Bike“
Und dazu müsse man ein Motorrad bauen, das auch mit anderen Fahrern konkurrenzfähig ist. Dabei zieht der 32-Jährige einen interessanten Vergleich zu seiner Zeit bei Ducati.

Zwar betont Lorenzo: „Honda ist Honda und Ducati ist Ducati. Aber die Ducati, die ich an meinem ersten oder zweiten Tag gefahren bin, hatte nichts mit dem Bike zu tun, auf dem ich zum Schluss saß. Ich denke, Honda kann in Zukunft einen ähnlichen Prozess durchlaufen.“

Allerdings sieht sich der Spanier in dieser Hinsicht durch mehrere Umstände beschränkt. Dabei spricht er neben seiner verletzungsbedingt kurzen Vorsaison auch das Reglement an.

Honda-Pilot hat sehr genaue Vorstellungen
„Ich kam an und bin auf ein fertiges Motorrad gestiegen, ohne Kilometer, ohne Test. Und jetzt müssen wir auf den Test von Montmelo warten, um etwas Neues auf die Strecke bringen zu können“, erklärt er frustriert. Dabei hätte Lorenzo eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen, durch die er sich eine Steigerung verspricht.

„Am Motor können wir nichts ändern, dafür aber am Tank und der Verkleidung arbeiten. Die Ducati-Fahrer, abgesehen von Dovizioso, benutzen meinen Tank vom Vorjahr, in der Form ist er sogar noch etwas extremer. Nicht nur bei Bagnaia, der mein Bike fährt, sondern auch bei Petrucci und Miller. Und das aus gutem Grund.“

Lorenzo denkt, dies könnte auch ein Weg sein, um auf der Honda in den Kurven etwas Kraft zu sparen – gepaart mit einer überarbeiteten Verkleidung. „Ich bin zuversichtlich, aber es wird nicht das einzige Geheimnis für meine künftige Wettbewerbsfähigkeit sein“, so Lorenzo.

„Es gibt noch viel mehr Punkte, die wir meiner Meinung nach lösen müssen. Mit mehr Kilometern glaube ich, dass ich auf dem Motorrad besser sein werde, aber der wahre Unterschied wird sich zeigen, wenn ich die Teile bekomme, die ich fordere. Es ist ein langer Prozess aus beidem – Entwicklung des Bikes und meinem Verständnis, es zu fahren.“

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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