Aus eigener Kraft konnte Jorge Lorenzo seinen WM-Titel in Valencia nicht verteidigen. Bei einem Sieg musste der Yamaha-Werkspilot darauf hoffen, dass Marc Marquez das Rennen außerhalb der Top 4 beendet.
Um den Rookie in Turbulenzen zu bringen, wollte Lorenzo das Feld einbremsen. Dabei konterte er sofort, als Dani Pedrosa die Führung übernahm. Dabei berührten sich Lorenzo und Pedrosa. Zudem wurde der Honda-Pilot von der Linie gedrängt.
„Seine Strategie war offensichtlich, und dafür habe ich auch Verständnis“, bemerkt Pedrosa nach dem Rennen. „Ich habe versucht, in Führung zu kommen, aber er hat sich zäh verteidigt. Es war ein guter Kampf. Er hat mich ein paar Mal berührt, woraufhin ich das Motorrad abfangen musste. Ich hoffe, ich lerne für die Zukunft daraus.“ Als Lorenzo erkannte, dass keiner der restlichen Piloten mit den Top 3 mithalten kann, zog er das Tempo an und fuhr zum Sieg.
„Unter normalen Umständen versuche ich, sauber zu fahren und vermeide Kontakt mit anderen Fahrern. Das ist meine Einstellung, ich möchte respektvoll mit den anderen Fahrern umgehen“, erklärt Lorenzo. „Wenn ich sie ohne Berührung überholen kann, ziehe ich das vor. Am Sonntag war es aber ein Sonderfall. Ich musste das Rennen in jeder Kurve so viel wie möglich verlangsamen.“
„Nachdem mich Dani überholt hatte, musste ich ihn entgegen meiner eigentlichen Einstellung wieder überholen und das Rennen weiter einbremsen. Anfangs war ich überrascht, denn er hat einen anderen Fahrstil als ich. Ich fahre schneller in die Kurven, daher bremste er vor den Schikanen früher, als ich erwartet hatte. Deshalb haben wir uns berührt. Beim zweiten Mal habe ich ihn an der Innenseite der Kurve überholt, er wollte aber nicht nachgeben“, schildert der Weltmeister von 2010 und 2012.
„Ich kann mich aber ehrlich gesagt kaum noch daran erinnern, denn wenn ich sehr konzentriert bin, habe ich ein schlechtes Gedächtnis“, so der Yamaha-Pilot. „Ich wollte Dani nicht berühren und möchte mich bei ihm entschuldigen, denn es ist nicht meine Absicht, andere Fahrer zu berühren.“ Weltmeister Marquez sah Lorenzos Taktikspielen gelassen. „Wie ich schon einmal gesagt habe: Wir sind hier, um Rennen zu fahren und miteinander zu kämpfen“, kommentiert der 20-Jährige.
Text von Gerald Dirnbeck & Sebastian Fränzschky
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