Jorge Lorenzo, Daniel Pedrosa - © Yamaha

© Yamaha – Jorge Lorenzo (99) und Dani Pedrosa (26) haben den Titel weiterhin fest im Visier

Jorge Lorenzo (Yamaha) und Dani Pedrosa (Honda) sind die beiden großen Favoriten auf den WM-Titel. In den ersten Rennen sah es auch danach aus, dass sich die beiden Spanier die Krone unter sich ausmachen werden, doch dann kam plötzlich alles anders.

Nach neun Rennen führt Rookie Marc Marquez (Honda) die WM mit einem Vorsprung von 16 Punkten auf Pedrosa an. Lorenzo liegt 26 Zähler zurück, also schon mehr als einen Grand-Prix-Sieg. Kleine Fahrfehler mit großen Konsequenzen brachten den Umschwung in der WM.

Lorenzo stürzte in Assen im Regen und brach sich das linke Schlüsselbein. Nach einer Operation startete er das Rennen und kam als Fünfter ins Ziel. Dann stürzte der amtierende Weltmeister auf dem Sachsenring erneut, ging dann aber nicht an den Start. Eine weitere Operation wurde fällig. Auch Pedrosa erwischte es in Deutschland und auch der amtierende Vizeweltmeister konnte auf dem Sachsenring nicht starten. In Laguna Seca waren beide dabei, aber beide nicht fit. Es ging darum Punkte zu sammeln und nicht zu stürzen, denn weitere Stürze hätten böse Konsequenzen haben können.

Pedrosa kam schließlich als Fünfter ins Ziel und Lorenzo als Sechster. Nun haben sie fast vier Wochen Zeit, bis zum nächsten Grand Prix in Indianapolis. „In Indianapolis will ich wieder fit sein, und um den Sieg kämpfen“, kündigt Lorenzo in Laguna Seca an. Das Rennen hat ihn gezeichnet, doch der „MotoGP-Terminator“ gibt nie auf. „Ich werde wahrscheinlich einige Tage Urlaub machen, aber nicht viele, weil ich in Indianapolis zu 100 Prozent fit sein muss.“

„Ich bin stolz und bin jetzt relaxt, weil ich diese gefährliche Situation gemeistert habe. Ein Sturz und eine weitere Operation hätten vielleicht meine Saison oder vielleicht sogar meine Karriere beendet“, spricht Lorenzo den Ernst der Lage an.“ Ich habe diese Situation gemeistert. In Indianapolis muss ich wieder fit sein, damit ich um den Sieg kämpfen kann.“

Konstanz ist einer der Schlüssel für den WM-Titel. Diese Stärke machte Lorenzo in den vergangenen Jahren aus, doch in diesem Jahr ist seine Serie gerissen. Macht er sich angesichts des Rückstands auf Marquez große Sorgen? „Wenn man darüber nachdenkt, was hätte sein können, wenn ich in Assen und auf dem Sachsenring nicht gestürzt wäre, dann hätte ich in Assen in bester Verfassung gewinnen können. Auf dem Sachsenring wahrscheinlich auch.“

„In Laguna Seca hätte ich in guter Verfassung sicher mit Marc und Stefan um den Sieg kämpfen können“, merkt Lorenzo an, dass er die WM vielleicht sogar überlegen anführen könnte. „So war es aber nicht. Ich hätte in diesen Rennen eigentlich zu Hause sein müssen und gar keine Punkte sammeln dürfen. Ich habe aber 21 Punkte gesammelt, also muss ich stolz und glücklich sein. Ich werde arbeiten, damit ich viele Rennen gewinne und die Punkte aufholen kann.“

Beide haben viele Punkte verschenkt
Die Titelverteidigung hat Lorenzo deshalb noch lange nicht abgeschrieben. „Ich werde nicht zu 100 Prozent fit sein, denn der Knochen braucht zwei Monate, um zu verheilen. Es wird aber viel besser als hier sein. Zudem warte ich auf Verbesserungen von Yamaha. Ich kann die Punkte wieder aufholen. Ich werde fünf Tage Urlaub machen und dann mit der Rehabilitation beginnen. Anschließend steige ich wieder ins Training ein.“

Ganz ähnlich sieht die Situation bei Pedrosa aus. Der Sachsenring war in den vergangenen Jahren seine Strecke. Da er nicht starten konnte, hat der 27-Jährige sicher geglaubte 25 Punkte verschenkt. „Ich habe viele Punkte in den vergangenen drei Rennen verloren. Ich weiß, dass meine Resultate nicht gut waren. In Assen lief es nicht gut, dann bin ich nicht gestartet und hier war ich verletzt. Wenn ich ein normales Rennen fahren kann, dann weiß ich, dass ich vorne bin“, zeigt sich auch Pedrosa zuversichtlich.

„Diese Motorräder sind so kraftvoll und schwierig zu fahren, dass alles von deiner körperlichen Verfassung abhängt. Jorge ist in Assen und auch hier ein perfektes Rennen gefahren. Er hat gezeigt, dass er sehr mutig ist. Um die Pace im Rennen halten zu können, muss man aber fit sein.“ Pedrosa muss nicht nur Punkte aufholen, sondern sich auch gegen seinen jungen Teamkollegen Marquez stemmen, der nun mit zwei Siegen in Folge auf der Welle des Erfolges schwimmt.

„Ich werde versuchen meine Chancen zu nutzen“, gibt sich auch Pedrosa nicht geschlagen. „Wichtig ist, dass ich wider fit werde und konzentriert bleibe. Man hat gesehen, dass ein kleiner Fehler große Auswirkungen haben kann. Man muss konzentriert sein und ich muss mich rasch erholen, damit ich für die nächsten drei Rennen fit bin. Es sind drei Rennen in Folge. Wichtig ist, dass man im ersten und zweiten Rennen keinen Fehler macht, denn man muss schon am nächsten Wochenende wieder fahren. Das wird ein Schlüssel sein.“ Nach der Sommerpause geht es Schlag auf Schlag nach Indianapolis, Brünn und Silverstone.

Text von Gerald Dirnbeck

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