„Ich stürze normalerweise nicht oft, aber wenn ich stürze, dann schwer“, lachte Jorge Lorenzo nach seinem heftigen Abflug im Qualifying beim Saisonfinale in Valencia.
In den vergangenen Jahren zählte der dreimalige MotoGP-Weltmeister nicht zu den Sturzkönigen. Zwischen 2013 und 2015 verzeichnete der Spanier pro Saison maximal drei Stürze. 2014 lag er in der gesamten Saison nur zweimal auf dem Boden.
Bei Ducati stieg seine Sturzstatistik wieder deutlich. Neunmal rutschte Lorenzo in seiner ersten Saison mit der Desmosedici aus. Das ist aber trotzdem zweimal weniger als in seinem letzten Yamaha-Jahr. Zum Vergleich lag Teamkollege Andrea Dovizioso auf dem Weg zur Vizeweltmeisterschaft sechsmal auf der Nase. Im Vergleich zu Weltmeister Marc Marquez sind das gute Werte, denn der Honda-Star produzierte mit 27 Stürzen einen neuen persönlichen Negativrekord.
Die jeweilige Charakteristik des Motorrades spielt auch eine Rolle. So findet Lorenzo, dass Stürze mit der Ducati etwas anders sind als mit Yamaha. „Bei Ducati bin ich meistens im ersten Moment der Bremsphase gestürzt. Das war in Austin und in Valencia der Fall. In Phillip Island bin ich gestürzt, weil ich auf die weiße Linie gekommen bin. Dieses Motorrad ist zwar sehr stabil in der Bremsphase, aber die Front ist auch sehr unnachgiebig. Man kann es deshalb nicht mehr retten. Trotzdem glaube ich nicht, dass es eines unserer großen Probleme ist.“
Das Lenkverhalten am Scheitelpunkt der Kurve ist weiterhin eine der Schwächen der Desmosedici. Die Ducati-Ingenieure wollen sich dieser Thematik über den Winter widmen. Insgesamt zeigte Lorenzo im Laufe der Saison einen deutlichen Aufwärtstrend. Er lernte die Ducati immer besser kennen und stellte sich besser auf die Anforderungen und Eigenheiten dieses Motorrades ein.
„Wenn man mich im Fernsehen sieht, dann ist es schwierig zu verstehen, dass ich meinen Fahrstil im Vergleich zur Yamaha geändert habe“, meint Lorenzo und hält fest: „Auf dem Motorrad spüre ich große Unterschiede. Ich verwende die Hinterradbremse oft und slide viel mehr. Das Rutschen kann man eigentlich sehen, denn die Yamaha war auf der Bremse viel stabiler. Abgesehen davon ist der generelle Fahrstil gleich, weil jeder Fahrer seinen eigenen Stil hat. Es ist unmöglich, das zu ändern.“
Text von Gerald Dirnbeck
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