Seit der Saison 2011 war Yamaha-Werkspilot Jorge Lorenzo in Misano ungeschlagen. Doch bei der diesjährigen Auflage des Grand Prix endete diese Siegesserie.
Beim Start kam Lorenzo, der von der Pole-Position ins Rennen ging, perfekt weg und behielt die Führung. Doch Teamkollege Valentino Rossi und WM-Leader Marc Marquez gingen in der Anfangsphase vorbei. Nachdem Marquez stürzte, fuhr Lorenzo auf Position zwei, konnte den Rückstand auf Rossi aber nicht verringern.
„Ich bin enttäuscht. Ich hatte zwar nicht erwartet, dass ich gewinnen würde, aber ich wollte zumindest etwas mehr kämpfen“, stellt der WM-Vierte klar. „Andererseits freue ich mich, dass zwei Yamahas ganz vorne stehen, denn es ist lange her, dass wir das zuletzt geschafft haben. Heute Morgen im Warmup und gestern war Valentino bereits sehr schnell. Trotzdem hatte ich erwartet, dass ich 1:34.0 oder 1:33.9 fahren kann.“
„Aber stattdessen war ich mit dem harten Vorderreifen langsamer“, ärgert sich Lorenzo. „Wir waren die einzigen, die ihn verwendet haben. Gestern hatten wir ihn ausprobiert und ich hatte ein gutes Gefühl. Aber heute merkte ich bereits in der ersten Kurve, dass ich nicht viel Grip habe. Er war zwar konstant, aber schlechter als gestern. Ich bin ein paar Mal fast gestürzt. Ich pushte bis zum Ende, aber Valentino war heute und generell an diesem Wochenende sehr stark.“
Vor dem Start war Lorenzo überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. „In Brünn haben wir einen anderen Reifen als die Gegner gewählt und trafen eine gute Entscheidung. Doch hier war es ein Fehler“, gesteht der Spanier, der nicht an seine Leistungen aus den vergangenen Jahren herankam und das offen zugibt: „Ich war nicht so schnell wie in den vergangenen Jahren.“
„Selbst ohne die Probleme mit der Front wäre der Sieg schwierig gewesen. Vielleicht hätte ich einen Vorsprung herausfahren und am Ende mit ihm kämpfen können. Doch mit diesem Reifen war nicht mehr möglich“, erklärt der zweimalige MotoGP-Champion, der in der Saison 2014 noch kein Rennen gewinnen konnte. „Vier zweite Plätze – hoffen wir, dass der Sieg irgendwann möglich ist. Wenn alles stimmt, werden wir wieder gewinnen“, ist er überzeugt.
Offensichtlich hat Yamaha den Rückstand auf Honda verringert. Doch mit Aragon und Motegi stehen zwei Strecken bevor, auf denen die RC213V überlegen sein dürfte. „Das Motorrad ist besser geworden. Wir waren nah am Sieg dran. In Aragon und bei den Überseerennen werden wir es erneut versuchen“, erklärt Lorenzo kämpferisch.
Text von Sebastian Fränzschky
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